Rezension

Nervenkitzel, Hochspannung und viele Rätsel. Gelungener Auftakt!

Die Auserwählten - Im Labyrinth - James Dashner

Die Auserwählten - Im Labyrinth
von James Dashner

Bewertet mit 4.5 Sternen

Meine Meinung

Die Auserwählten-Im Labyrinth von James Dashner ist der erste Teil einer Trilogie, der im Oktober 2014 als Verfilmung im Kino anläuft. 

Schon die düstere Buchgestaltung hat mich neugierig auf die Handlung gemacht und genauso unheimlich wurde ich als Leser in diese Geschichte hinein geworfen.

 

Es geht um Thomas, der ohne Erinnerungen an persönliche Dinge (außer seinem Namen) in einer dunklen Box erwacht und schließlich auf einer großen Lichtung inmitten von ca. 50 männlichen Jugendlichen landet. Rundherum befinden sich unerklimmbare Mauern, mit vier Toren in alle Himmelsrichtungen. Sie alle führen in ein Labyrinth, aus dem die Jungen schon seit 2 Jahren den Ausgang suchen. 

 

Die sogenannten "Läufer" begeben sich jeden Tag in diesen Irrgarten, um die Lösung des Rätsels zu finden. Dabei setzen sie sich großen Gefahren aus, denn in den Mauern lauern bösartige Kreaturen und Fallen. Trotzdem weiß Thomas vom ersten Tag an, dass er einer von ihnen werden möchte. 

Dazu beschleicht ihn immer mehr das Gefühl schon einmal an diesem Ort gewesen zu sein und eine Verbindung zum Labyrinth zu haben.

 

Dann taucht plötzlich, viel zu früh, ein neuer "Frischling" auf und es ist ein Mädchen. In den Händen hält sie eine Botschaft "SIE IST DIE LETZTE. FÜR IMMER."

 

Das ist der Augenblick in dem der Kampf ums Überleben erst richtig beginnt...

 

>>Trotz allem, was er gerade erlebt hatte, wusste Thomas nicht, was stärker war - die Neugier, herauszufinden, was da drin war, oder die Furcht, es zu erfahren. << Zitat S. 36

 

James Dashner weiß wie man eine bedrohliche und unheilvolle Atmosphäre zaubert. Das wurde mir schon nach den ersten Seiten bewusst. Nichts ahnend wurde die Hauptfigur Thomas, wie auch ich in dieses geheimnisvolle Rätsel hinein geführt und schon zu Beginn ist klar, dass diese Geschichte sehr verstrickt und kompliziert werden würde.

 

Obwohl man anfangs erstmal viel vom Leben auf der Lichtung und den Bewohnern erfährt, bleibt ständig eine düstere Grundstimmung vorhanden. Dieser Effekt wird durch einige Zwischenfälle auch immer wieder verstärkt.

 

Thomas ist keine typische Heldenfigur, sondern eigentlich ein einsiedlerischer, aber wissbegieriger Protagonist, der auf mich zu Beginn etwas steif und emotionslos wirkte. Dieser Eindruck änderte sich aber im Verlauf der Geschehnisse und ich habe seine Entwicklung und Reifung mit Begeisterung verfolgt. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor sich erstmal in seine Figuren einfühlen musste und als Teresa auf der Bildfläche erschien war der Bann gebrochen.

Genauso erging es mit den Nebenfiguren. Anfangs schwer zu greifen und distanziert, wurde die Verbindung mit Fortschreiten dieses Auftakts immer besser. Vor Allem der jüngste im Bunde, Chuck, konnte mein Herz mit seiner flapsig neugierigen Art erobern.

 

Nachdem die Charaktere erstmal zu ihrer Höchstform gefunden hatten, wurde auch die Situation immer brenzliger und es entstand ein Nervenkitzel, dem ich nicht mehr entkommen konnte. Es wurden immer mehr Fragen aufgeworfen: Wozu dient das Labyrinth? Was für eine besondere Verbindung hat Thomas zu dem Ganzen? Warum wurden sie ausgesucht? Und: Wer steckt hinter den "Schöpfern"?, die ich unbedingt beantwortet haben wollte und die größtenteils auch aufgelöst wurden.

 

Für mich war es eine Qual dieses Werk auch nur einmal unterbrechen zu müssen. Das lag an der unheimlichen Spannung und Situation, die sich immer mehr steigerte und auswegloser wurde. Zu keinem Zeitpunkt kam mir eine mögliche Lösung in den Sinn und mit dem, auf's Wesentliche beschränkten, Schreibstil wurde die Neugier nur noch weiter angestachelt. Bis zum Schluss tappte ich im Dunkeln und als ich glaubte, dass das jetzt die Lösung ist, wurde ich durch den Epilog trotzdem nochmal überrascht. 

 

Am Ende dieser Dystopie wird auch ein kleiner Blick auf die zerstörte Außenwelt gewährt und ich hoffe in der Fortsetzung mehr darüber zu erfahren, da die Hintergründe nach dieser gelungenen Auflösung nun in den Vordergrund gerückt und wiederum neue Fragen aufgeworfen wurden.

 

 

Fazit

 

Pro: Spannungsgeladen, gut durchdachte Idee, unvorhersehbar bis zum Schluss, gelungene Auflösung, absolut fesselnd-Pageturner 

Kontra: Figuren wirken anfangs etwas steif/distanziert

 

"Die Auserwählten-Im Labyrinth" von James Dashner ist Nervenkitzel pur.

Ich konnte mich der düsteren, spannungsgeladenen und geheimnisvollen Handlung kaum entziehen und wurde mit einer gelungenen Auflösung belohnt. Mit dieser Mischung aus Dystopie und Thriller hat der Autor ein grandioses und perfekt durchdachtes Werk kreiert, dass zudem direkt das Interesse auf die Fortsetzung weckt.

 

Meine Erwartungen wurden erfüllt und sogar noch übertroffen. Eine Empfehlung für Leser, die es einfallsreich, und beängstigend mögen.

 

Meine Bewertung:

Idee: 5/5

Charakterdarstellung: 4/5

Schreibstil: 4/5

Aufbau: 5/5

Umsetzung: 4/5

Spannung: 5/5

 

Gesamtbewertung

 

4-5 von 5

©Katies fantastisch dystopische Bücherwelt 

Kommentare

Nafreyu kommentierte am 18. Mai 2014 um 15:57

Toll geschriebene Rezension, hat mich richtig neugierig gemacht, ohne zu viel zu verraten. Ich glaube, dieses Buch hat es gerade ganz nach oben auf meine Liste neu anzuschaffender Bücher geschafft :) Danke!