Rezension

Nervenzerreißende Spannung

Passagier 23
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe dem neuen Thriller von Sebastian Fitzek sehr entgegen gefiebert, da ich seine Bücher wirklich immer sehr gerne mag.
Schon der Anfang hat mir den Atem geraubt. Der Prolog ist wirklich schaurig und er wird bis zum Ende nicht aufgelöst.
Dann lernen wir den Protagonisten Martin kennen. Er hat vor einigen Jahren seine Frau und seinen Sohn auf einem Kreuzfahrtschiff verloren. Angeblich hat Nadja deren gemeinsamen Sohn Timmy betäubt, ihn über Bord geworfen und sei dann selbst gesprungen.
Martin konnte das nie so recht glauben. Doch durch den Verlust hat er jeglichen Antrieb weiterzuleben, verloren. Er arbeitet bei der Polizei und ist dort für verdeckte Ermittlungen zuständig. Mehr als einmal erleben wir mit, wie Martin sich in Lebensgefahr begibt, um einen Einsatz durchzuziehen. Sein Leben ist ihm nichts mehr wert.
Doch dann bekommt er einen mysteriösen Anruf von Gerlinde Dobkowitz, einer Frau, die ihren Lebensabend auf der Sultan of the Seas – dem Schiff, auf dem Nadja und Timmy ihr Leben gelassen haben – verbringt. Sie erzählt ihm, dass er sofort auf das Schiff kommen müsse und sie ihm etwas Wichtiges mitzuteilen habe.
Martin folgt dem Anruf und ab da hatte fast jedes Kapitel einen Cliffhanger. Es war so spannend, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen hätte, wenn ich die Zeit dafür gehabt hätte.
Unheimlich interessant fand ich auch die ganzen Enthüllungen über die Kreuzfahrtschiffe – dass dort überhaupt Menschen unter ungeklärten Umständen verschwinden, wussten bisher bestimmt die wenigsten und es hat mich erschreckt.
Fitzeks Schreibstil war gewohnt einfach. Er passte zu seinem Protagonisten. Natürlich gab es auch wieder einige Szenen, bei denen sich mir die Zehennägel hochrollten, so heftig waren sie. Aber das macht einen guten Thriller ja auch aus.
In dem Buch gibt es zahlreiche unerwartete Wendungen und oft blieb mir der Mund offen stehen. Ich liebe sowas ja!
Ich muss sagen, dass ich den Täter schon ein bisschen erahnt hatte. Aber das hat das Lesevergnügen für mich nicht geschmälert
Auch gefallen haben mir die verschiedenen Handlungsstränge. Ich konnte es gar nicht erwarten zu erfahren, wie letztendlich alles miteinander zusammenhängt.

Fazit:
Ich fand schon Noah richtig stark und Passagier 23 kann da locker mithalten. Wer sich ab und zu „ein bisschen“ gruselt und nichts gegen nervenzerreißende Spannung hat, für den ist das genau das richtige Buch. Aber bitte nicht unmittelbar bevor einer anstehenden Kreuzfahrtreise lesen!