Rezension

Nervige Charaktere

Bevor ich sterbe - Jenny Downham

Bevor ich sterbe
von Jenny Downham

Bewertet mit 2.5 Sternen

Das Cover, so unschuldig und rein es aussieht, verbirgt eine schreckliche Geschichte: Tessa, die schon mit 12 Jahren die harte Diagnose der Leukämie bekam, muss sich nun mit ihrem eigenen Tod auseinander setzen. 

Vor einem halben Jahr circa habe ich dieses Buch schon einmal versucht zu lesen. Nach ungefähr 50 Seiten musste ich es aber abbrechen, da mir Tessa und auch ihre beste und einzige Freundin Zoey auf die Nerven gingen. 
Beim zweiten Versuch habe ich es dann doch geschafft, das Buch durchzulesen. 

Für ein junges Mädchen, wie Tessa, muss es schwer sein so eine schlimme Diagnose zu bekommen und sich den Rest ihres kurzen Lebens damit auseinandersetzten zu müssen. Ich mag es mir wirklich nicht vorstellen. 
Wir begleiten Tessa auf ihren letzten Monaten, in denen sie sich Punkte vornimmt, die sie vor ihrem Ableben noch erleben möchte, z. B. Sex haben, einen Tag lang zu allem "ja" sagen usw. 
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit der Protagonistin nicht richtig warm wurde. Gerade das erste Drittel des Buches ist sie unausstehlich. Und auch ihre Freundin Zoey ist keinesfalls eine Sympathieträgerin. Sie behandelt Tessa manchmal wie den letzten Dreck und ist ziemlich zickig. 
Die authentischsten Charaktere sind wohl Tessas Dad, der sich so hingebungsvoll um seine Tochter kümmert und im Internet immer wieder recherchiert, womit man Tessa noch retten könnte.
Außerdem Adam, in den sich Tessa schon bald verlieben wird. 

Die Grundidee der Geschichte finde ich top, solche ernsten Themen sollten auch in der Jugendliteratur wiederzufinden sein. Allerdings haben mir hier die richtigen Emotionen gefehlt und auch die unsympathischen Charaktere tragen sehr zu der Entscheidung bei, das Buch nur mittelmäßig zu bewerten. 
Das Ruder reißt lediglich der Schluss noch mal um, dort habe ich etwas Gänsehaut bekommen. Aber im Angesicht dessen, dass das Thema viel mehr Emotionen zu bieten hätte war es ziemlich mau.  

Fazit: Ich empfehle dieses Buch unbedingt Jugendlichen, die sich mit dem Thema Krebs auseinander setzen möchten. Wer hier allerdings auf sympathische Charaktere hofft, wird eventuell enttäuscht.