Rezension

Nett, aber etwas unrealistisch

Liebe, Tod und Tofu - Margot Jung

Liebe, Tod und Tofu
von Margot Jung

Bewertet mit 2 Sternen

"Liebe, Tod und Tofu" von Margot Jung (erschienen bei 3H) ist ein Kriminalroman, in dem es weniger um blutige und gewaltvolle Szenen, sondern mehr um Humor und die Ermittlungen geht. 

Die berühmte Fernsehköchin Francesca wird von einem Berghotel für einen Kochkurs gebucht. Sie freut sich schon auf die kleine Auszeit, die sie trotz des Kurses hat. Jedoch wird dies bald zu einem Horrortrip und die Tatsache, dass ihr (Noch-)Ehemann mit einer Anderen anreist ist dabei nicht einmal das Schlimmste.

Der Schreibstil ist gut gelungen. Man kann der Handlung gut folgen und es gibt sehr viele witzige Szenen und Dialoge.

Die Handlung gefiel mir gut. Ich finde es toll, dass es bei diesem Krimi nicht so sehr darum geht, die Leichen bis ins morbide Detail zu beschreiben. Auch die  Ermittlungen gefielen mir: Sie bestechen eher durch Zufall und Witz, statt Können. Das ist sehr unterhaltsam zu lesen. Jedoch gibt es einige Stellen, die ziemlich unrealistisch sind: So gibt es beispielsweise trotz ausgefallener Heizung und Strom heißes Wasser, eine Journalistin sendet an ihre Zeitung ohne Internetverbindung aktuelle Berichte und als ein Helikopter zu dem Hotel fliegt werden die Eingeschlossenen nicht evakuiert, sondern nur noch mehr Personen abgeladen. Auch die Protagonisten verhalten sich nicht unbedingt rational: So will Gianluca im einen Moment noch seine Ehefrau zurück, um sich im nächsten Moment lautstark mit seiner neuen Freundin zu vergnügen. Das beste daran ist jedoch, dass Francesca Fremdgehen als schlimmes Vergehen ansieht, jedoch selbst fast auf ihren Mann hereinfällt- obwohl sie selbst in einer Beziehung ist. Sieht man jedoch von diesen Ungereimtheiten ab, ist "Liebe, Tod und Tofu" ein gelungener Krimi.