Rezension

Nett zu lesen

Die Ungehörigkeit des Glücks
von Jenny Downham

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Buch vereint drei Lebensgeschichten von drei Frauen aus drei Generationen: Katie, Caroline und Mary. Dabei wird die Geschichte aus den Sichten von Katie und Mary erzählt und springt auch hin und wieder in die Vergangenheit.

Die Charaktere fand ich alles in allem recht gelungen. Katie war mir dabei eher unsympathisch. Ihr Verhältnis zu Mary, ihrer Großmutter, konnte mich überzeugen und sie hat sich besonders angestrengt, um Mary das Leben so leicht wie möglich zu machen. Doch sobald sie außerhalb der Wohnung auf sich alleine gestellt war, war Katie mir viel zu unsicher, unselbstbewusst und anhänglich gegenüber ihrer einzigen Freundin. Caroline hingegen ist zwar keine besonders nette Person und eine viel zu strenge Mutter, jedoch resultiert ihr Charakter aus ihrer Vergangenheit, was sie sehr interessant macht. Mein Lieblingscharakter war Mary. Ihre Vergangenheit mit ihren Männer- und Partygeschichten macht sie zu einer aufregenden Person, die immer was zu erzählen hat- auch wenn sie sich manchmal nicht so genau erinnert.

Die Handlung hätte sich meines Erachtens nur auf die Familiengeschichte konzentrieren sollen. Diese ist sehr interessant und deckt sich im Laufe des Buches Stück für Stück auf, wobei Briefe, Fotos und Marys Erinnerungen ihren Teil dazu beitragen. Diese langsame Aufklärung fand ich sehr gelungen und hat mir am Buch am besten gefallen. Leider hat sich die Autorin dazu entschlossen einen weiteren Handlungsstrang einzuführen, der von Katies Sexualität handelt. Dieser Teil der Geschichte hat für mich nicht ganz gepasst und war ein wenig unnötig und das Buch hätte auch gut ohne einen weiteren Handlungsstrang existieren können.

Der Schreibstil Jenny Downhams ist sehr angenehm zu lesen und sorgt dafür, dass auch die eher langatmigeren Passagen gut zu lesen sind.

Insgesamt kann ich das Buch zwar empfehlen, halte es aber nicht für ein Must-Read.