Rezension

Nette Ergänzung zur Serie, aber nicht zwingend notwendig

The Iron Legends: Winter's Passage (The Iron Fey) / Summer's Crossing / Iron's Prophecy (The Iron Fey) (The Iron Fey) - Julie Kagawa

The Iron Legends: Winter's Passage (The Iron Fey) / Summer's Crossing / Iron's Prophecy (The Iron Fey) (The Iron Fey)
von Julie Kagawa

Die erste Kurzgeschichte dieses Sammelbandes, Winter's Passage, spielt zwischen dem ersten und zweiten Band der Serie und beschreibt die Reise ins Winterreich Tir Na Nog, der Meghan in Band 1 wohl oder übel zugestimmt hatte. Doch schon nach kurzer Zeit bemerken sie und Ash, dass ein dunkler Schatten ihnen folgt...

Winter's Passage war eine etwas durchwachsene Geschichte. Positiv aufgefallen sind mir die wachsenden Gefühlen von Meghan und Ash füreinander. Negativ war die ziemlich lahme Auflösung, wer der mysteriöse Verfolger ist. Ein weiterer Kritikpunkt war für mich die Tatsache, dass Ash Meghan in dieser Geschichte warnt, dass er sie in Tir Na Nog ziemlich eisig behandeln muss, damit Königin Mab nicht hinter seine Gefühle kommt. In The Iron Daughter jedoch ist Meghan trotzdem tödlich beleidigt und vollkommen ratlos, warum Ash ihr gegenüber so kalt ist. Ziemlich unlogisch, meiner Meinung nach.

Als nächstes folgt die zeitlich zwischen Band 3 und 4 stattfindende Geschichte Summer's Crossing. Puck schuldet Leanansidhe einen Gefallen, den sie nun einlösen möchte, da Titania ein kleines Mädchen mit wunderbaren Geigenfähigkeiten aus ihrer "Sammlung" gestohlen hat. Also machen Puck und Ash sich gemeinsam auf den Weg zu Titanias Palast, um das Mädchen zurückzustehlen.

Puck als Erzähler war dank seinem einzigartigen Humor eine tolle Abwechslung. Leider hatte ich bei dieser Geschichte aber das Gefühl, dass sie von den drei Geschichten am wenigsten als Bindeglied zwischen den Büchern gedient hat. Von den dreien könnte man sie am ehesten weglassen.

Die dritte Story, Iron's Prophecy, hat mir persönlich am besten gefallen, da sie am tiefgründigsten und emotionalsten ist. Sie spielt nach dem Ende von Frühlingsnacht / Iron Knight und zeigt, wie es den Charakteren seither ergangen ist. Da Meghan und Ash (neben Grim) meine absoluten Lieblingscharaktere der Reihe sind, war ich ziemlich froh, sie noch einmal wiedersehen zu dürfen. Meghan ist schwanger und sie und Ash sind überglücklich. Doch dann wird prophezeit, dass ihr Kind der Feenwelt zum Verhängnis werden könnte. Deshalb müssen Ash, Puck und Meghan erneut das Orakel aufsuchen, dass bereits in den Vorgängerbänden aufgetaucht ist, um eine Lösung zu finden, die alle akzeptieren können. 

Darüber hinaus dient diese Geschichte auch als Übergang zur Spin-Off-Reihe Call of the Forgotten die zwar auch im Reich der eisernen Feen spielt, die sich aber um Meghans Bruder Ethan dreht, dessen Leben ebenfalls von der Prophezeiung des Orakels betroffen ist. Der erste Band, der auf Englisch The Lost Prince heißt, ist bereits erschienen.

Neben den drei Kurzgeschichten, die insgesamt ungefähr die Hälfte des Buches ausmachen, finden sich noch jede Menge Extras für Fans. Darunter fällt zum Beispiel noch einmal der  Survival Guide to the Nevernever (der bereits in The Iron Knight zu finden war), ein Führer durch die Welt der Eisernen Feen, ausführliche Beschreibungen aller Charaktere und wichtigen Orte im Nimmernie sowie einen kleinen Auszug aus dem ersten Spin-Off-Band The Lost Prince. Auch werden in den Geschichten noch einige Fragen geklärt, auf die in den Büchern selbst nicht so detailliert eingegangen wurde.

Für Fans der Serie ist die Kurzgeschichtensammlung eine nette Ergänzung zur Buchreihe. Allerdings sollte man bedenken, dass nur die Hälfte des Buches wirklich Geschichten sind, und der Rest Bonusmaterial, von dem manches schon vorher bekannt war (s. Survival Guide to the Nevernever). Iron's Prophecy war eine richtig tolle Geschichte, die den Übergang zu einer neuen Reihe bildet, Winter's Passage und Summer's Crossing dagegen haben mich nicht sonderlich überzeugen können.