Rezension

Nette Idee, aber nervige Protagonistin

Rain - Das tödliche Element - Virginia Bergin

Rain - Das tödliche Element
von Virginia Bergin

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Es ist der Regen" - Während Ruby bei einer Party mit ihren Freunden ist, beginnt es zu regnen. Doch es ist kein normaler Regen, er ist giftig und bringt ein tödliches Virus.
Ein Großteil der Menschen stirbt, darunter auch Rubys Freunde und Familie. Und die jenigen, die noch nicht gestorben sind, kämpfen mit allen Mitteln um das blanke Überleben.
Die 15-jährige Ruby ist von einem Tag auf den anderen völlig auf sich allein gestellt. Doch dann erhält sie eine Nachricht ihres Vaters und begibt sich auf die Suche nach ihm....

Die Dystopie "Rain - Das tödliche Element" ist Virginia Bergins Debüt. Die Geschichte selbst wurde von Ruby nach den ganzen Vorfällen  aufgeschrieben und enthält daher auch immer wieder Anmerkungen, die eigentlich erst nach dem Ereignis passieren.

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, es zeigt deutlich die düstere Stimmung. Ich kann mir Ruby auch gut als das Mädchen auf dem Cover vorstellen.
Auch den Titel finde ich äußerst passend, er benennt die Grundthematik perfekt.

Mit Ruby lernt der Leser eine leider unglaublich naive Protagonistin kennen, die lange Zeit den Ernst der Sache nicht zu verstehen scheint. Immer wieder will sie zB Wasser aus dem Wasserhahn trinken, obwohl sie weiß, dass es verseucht ist.
Außerdem geht sie einfach shoppen und nimmt teure Kleidchen, Make-Up und ähnliches mit, während die meisten anderen Menschen tot sind und die Stadt in Trümmern liegt???
Ich persönlich empfand Ruby einfach als unglaublich nervig. Mit der Zeit wurde es besser, weil sie sich doch ein wenig entwickelt hat, in meinen Augen aber deutlich zu wenig.
Die Andeutung der Liebesgeschichte von Ruby ist meiner Meinung nach etwas unnötig und unpassend. Ich verstehe auch nicht, wieso Ruby sich mit aller Kraft daran klammert, dass Casper noch leben könnte - alle anderen Menschen mit dem Virus sind gestorben, warum sollte er eine Ausnahme bilden?

Die Story an sich ist ziemlich typisch Dystopie. Die Welt liegt in Trümmern und ein paar nette Leute sind übrig und wollen sie wieder aufbauen, dagegen steht aber die Regierung... "Rain" bildet da keine Ausnahme. Die Ursache - der Regen - finde ich eine nette Idee, aber die Umsetzung hebt sich keineswegs von der Menge ab.
Im Laufe der Geschichte passieren auch relativ wenige wirklich spannende Dinge, sie plätschert einfach etwas vor sich hin und irgendwie weiß man als Leser ja sowieso wie es ausgeht...

Insgesamt ist "Rain - Das tödliche Element" in meinen Augen eine eher durchschnittliche Dystopie mit einer furchtbaren Protagonistin.
Leider bekommt das Buch auch keine Leseempfehlung von mir. Für Dystopien-Fans könnte es aber dennoch vielleicht etwas sein :)
Ich denke, ich selbst werde den zweiten Teil nicht lesen. Das Ende scheint mir schon ziemlich klar...