Rezension

Nette Krimikomödie

Caroline hat einen Plan - Peter Barlach

Caroline hat einen Plan
von Peter Barlach

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Caroline hatte mit ihrem alkoholkranken Vater keine schöne Kindheit. Ihr kleiner Bruder war schwerbehindert und ihre Mutter hat sich überwiegend um ihn gekümmert. Als er stirbt hat Caroline ihr Leben lang Schuldgefühle. Sie arbeitet an der Frischetheke eines großen Supermarkts. Ihr großer Traum ist es aber eine Tapas-Bar in Stockholm eröffnen. Ein Arbeitskollege hat die Idee einen Fleischtransporter zu klauen, und Caroline soll dabei behilflich sein. Ihr Vater lässt sich dazu überreden, das gestohlene Fleisch zu verkaufen und macht auch mit. Ob das gut geht?

 

 

Meine Meinung:

Caroline hat auf mich ganz am Anfang einen positiven Eindruck gemacht, der dann aber sehr schnell durch viele schlechte Eigenschaften und Eindrücke ins Negative gezogen wurde. Erst im späteren Laufe der Geschichte konnte ich dann Caroline besser verstehen. Sie hat sich selbst ihr Leben lang Schuld für den Tod ihres kleinen Bruders gegeben und hat dies nie richtig verarbeitet. Obwohl ich ihre Situation und ihr Verhalten dann besser verstehen konnte, so wurde ich doch nie so richtig warm mit ihr.

 

Die Story ist ganz nett und hat ab der Mitte auch etwas an Spannung bekommen. Bis zum Ende war ich mir nicht wirklich sicher, wie es ausgehen wird.

Es werden auch ernstere Themen wie Alkoholismus, Kindheitstrauma usw. mit eingearbeitet. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass der Autor bei den einzelnen Charakteren etwas mehr in die Tiefe geht. So sind bei mir einige Fragen offen geblieben. Ich weiß bis heute nicht, warum Carolines Chefin, die erst so unfreundlich zu ihr war, sich dann plötzlich so sehr zugunsten Caroline gewandelt hat. Auch konnte ich Caroline nie so ganz richtig verstehen. Die Charaktere wurden allesamt eher so oberflächlich dargestellt.

 

Fast am besten hat mir der Nebenstrang um Carolines Freundin Bente und ihren Sohn Hannes gefallen. Dieser zeigt den doch guten Charakter von Caroline auf, den ich wirklich an etlichen Stellen in Frage gestellt habe und hat dem Buch zusätzlich etwas Tiefe gegeben.

 

Der Schreibstil ist angenehm, so dass sich das Buch gut und flüssig lesen lässt. Stellenweise ist die Story mit etwas Humor gespickt. Aber trotzdem hat es mich nicht so wirklich in seinen Bann gezogen. Das lag aber wohl zum großen Teil auch daran, dass ich mit Caroline und ihrem Verhalten in weiten Teilen in keinster Weise einverstanden war.

 

Auf dem Umschlag ist ein Interview mit dem Autor Peter Barlach. Dort wird er als „Schwedens erster (männlicher) Chick-Lit-Autor“ bezeichnet und hier bezeichnet er sich auch selbst so. Meiner Meinung nach handelt es sich hier in keinster Weise um einen Chick-Lit. Ich hatte aus diesem Grund also auch ganz andere Erwartungen. Ich würde das Buch eher als eine Krimikomödie bezeichnen. Für einen Chick-Lit fehlt mir die Romantik, die an keiner Stelle zu finden ist.