Nette viktorianische Verwechslungskomödie
Bewertet mit 3 Sternen
England im Jahre 1872- Drei Schwestern sind nach dem frühen Tod der Eltern auf sich allein gestellt. Die furchtlose Joanna, genannt Jo, ergattert einen Job als Vorleserin bei ihrem betagtem Nachbarn, muss sich dafür aber als Junge verkleiden, da dieser keine Mädchen mag. Als der alte Herr stirbt, verfügt er in seinem Testament das es dem aufgeschlossenen „Jo“ ermöglicht an dem renommierten Jungeninternat „Kenwood School for Boys“ zu studieren. Jo ergreift diese Möglichkeit, sie möchte dadurch eine Karriere anzustreben, die ihr und den Schwestern ein Auskommen ermöglicht, die ihr als Frau aber niemals offensten würde. In ihrer Jungenverkleidung bricht sie auf ins ferne London und beginnt ein wagemutiges Verwechslungsspiel. Wird sie alle täuschen können!? Jo lässt sich nicht so leicht unterkriegen, mutig steht sie ihren Mann. Was ihr Wissen angeht, ist sie den Jungs um Längen voraus, doch das sorgt nicht gerade für Beliebtheit…..
Die Autorin Anna Jane Greenville beschreibt in ihren historischen Roman die schwierige Rolle der Frauen im viktorianischen Zeitalter. Das Anstreben einer Heirat war beinahe die einzige Möglichkeit einer Lady sich zu versorgen, da die Berufswahl in dieser Schicht nicht gerade vielfältig war. Die Hauptprotagonistin will sich aber mit dieser Rolle nicht abfinden und trotz erbitternden Wiederstandes der Schwestern wählt sie diesen schwierigen Weg. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam geschrieben und man schließt Jo sofort ins Herz. Zwar stolpert sie in allerlei Gefahren und schräge Situationen, aber sie behält immer die Nerven. Es bleibt natürlich auch die Liebe nicht fern;)
Der Schreibstil ist flüssig und flott, die Figuren liebenswert und auch das historische London gut präsentiert.
Eine recht nette und unterhaltsame Geschichte aus viktorianischer Zeit, die für ein paar entspannte Lesestunden sorgt.