Rezension

Netter Roman der mit seinem Vorgänger nicht mithalten kann

Ein ganz neues Leben
von Jojo Moyes

Bewertet mit 3.5 Sternen

Fast eineinhalb Jahre ist es her, dass sich Will Traynor das Leben genommen hat, nachdem Louisa ihn ein halbes Jahr betreut, gepflegt und geliebt hat. Diese Zeit hat sie sehr verändert und es scheint, als könne sie die Welt ohne ihn kaum ertragen. Mittlerweile lebt sie in London, jobbt in einer Bar am Flughafen und lebt in den Tag hinein, bis sie eines Tages einen Unfall hat und sich eine Verbindung zu Will auftut. Es scheint der Start in ein ganz neues Leben. 

„Ein ganz neues Leben“ ist die Fortsetzung von Jojo Moyens Romandebut „Ein ganzes halbes Jahr“ und setzt nahezu nahtlos an die Geschichte an. Auch wenn einige Zeit vergangen ist lebt Lou noch immer in den Gedanken an Will und ich habe in den ersten Kapiteln die verrückte und lebensfrohe Lou vermisst, auch wenn ich ihre Gefühle nachvollziehen konnte. Dabei gelingt es der Jojo Moyens die Gefühlswelt so realistisch darzustellen, dass man mit Lou mitleidet und immer wieder an den ersten Roman erinnert wird. Durch viele Anspielungen und kurze Wiederholungen war dieser immer präsent. Auch der Schreibstil ist erneut sehr angenehm zu lesen. 

Doch obwohl „Ein ganzes halbes Jahr“ für mich durch seine Story geglänzt hat, ist diese meiner Meinung nach etwas an den Haaren herbeigezogen und immer wieder vorhersehbar. Natürlich gibt es einige Wendungen mit denen man nicht rechnet, doch im Großen und Ganzen war sie für mich nur wenig überzeugend. Insbesondere die „Verbindung zu Will“ hat mir nicht gefallen und auch das launische Verhalten mancher Protagonisten war mir etwas zu drüber. 

Trotzdem bleibt der Roman insgesamt ein nettes Buch für zwischendurch, auch wenn es meiner Meinung nach keine Fortsetzung benötigt hätte. Es ist nett zu Wissen wie es mit Lou weitergegangen ist, aber hundertprozentig hat mich der Roman nicht überzeugt. Für Fans von Jojo Moyens sicherlich empfehlenswert und auch so ein netter Roman, dem ich 3,5 Sterne gebe.