Rezension

Netter Zeitreiseroman mit liebenswerten Charakteren

Zurück nach Hollyhill
von Alexandra Pilz

Inhalt:
Wie weit würdest du gehen? Um das Geheimnis deiner Herkunft zu lüften, den Jungen deiner Träume zu bekommen und deine Freundin zu retten? Für die 17-jährige Emily werden diese Fragen plötzlich entscheidend, als sie nach dem Abitur in das geheimnisvoll einsame Dartmoor reist, um das Dorf ihrer verstorbenen Mutter zu finden. Ein Dorf, das auf keiner Karte eingezeichnet ist. Das jedoch genau der Junge kennt, der in Emily von der ersten Sekunde an Gefühle auslöst, die irgendwo zwischen Himmel und Hölle schwanken …

Meinung:
Gemeinsam mit Emily begeben wir uns auf die Reise in das Heimatdorf ihrer verstorbenen Mutter, irgendwo im englischen Moor. Im Moor angekommen muss Emily schnell feststellen, dass das Dorf gar nicht so einfach zu finden ist. Durch Zufall begegnet sie dem charismatischen Matt, der sich bereiterklärt sie mitzunehmen. Sobald Emily Matt jedoch erzählt, dass sie auf dem Weg nach Hollyhill ist, blockt dieser total ab und von seinem anfänglichen Charme ist nichts mehr zu spüren. Was hat es mit Matt und dem Dorf Hollyhill auf sich?

Ich bin ein großer Fan von Zeitreiseromanen und so musste ich natürlich auch zu diesem Buch greifen. Die Idee, die hinter dem Dorf Hollyhill und den Zeitreisen steckt, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Erklärungen sind verständlich beschrieben. Allerdings hatte ich bei ein, zwei Szenen doch einen kleinen Knoten im Kopf und fragte mich, wie dies nun logisch zu erklären sei.
Der Leser ist sofort mittendrin im Geschehen. Und der Verlauf der Geschichte gestaltet sich anders, als ich dies vermutet hätte. Das Einbringen von Krimi-Elementen fand ich gelungen. Leider konnte mich das Buch im Mittelteil nicht ganz begeistern und überzeugen. Hier wird die Geschichte ein wenig langatmig.

Emily war mir aufgrund ihrer etwas naiven und unbedachten Art sofort sympathisch. Zudem ist sie nicht auf den Mund gefallen und weiß sich zu wehren. Matt hingegen wirkte auf mich immer etwas unnahbar und geheimnisvoll. Man versteht als Leser lange Zeit nicht, warum er der Einzige zu sein scheint der Emily nicht im Dorf haben will. Daher war die Liebesgeschichte für mich auch nicht authentisch. Erst kann er ihr kaum in die Augen gucken und will nur das sie verschwindet und plötzlich ist sie sein Ein und Alles. Diese Wandlung ging mir leider viel zu schnell über die Bühne.

Die Nebencharaktere haben definitiv Potenzial. Ich mochte vor allen Dingen Emilys beste Freundin Fee wahnsinnig gerne und hoffe sehr, dass sie im zweiten Band eine größere Rolle spielen wird. Aber auch die durchgeknallte Silly und der modebewusste Joe fand ich faszinierend. Irgendwie scheinen alle im Dorf eine kleine Macke (liebevoll gemeint) zu haben. Allerdings konnte ich keine richtige Bindung zu den Dorfbewohnern aufbauen, da sie trotz allem ein wenig blass bleiben. Ich hoffe, dass wir die Bewohner von Hollyhill im zweiten Teil noch besser kennenlernen werden.
Toll fand ich die Anspielungen auf Prinzessin Dianas Hochzeit, die dem Buch einen kleinen Hauch von Nostalgie geben. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Allerdings werden natürlich nicht alle Fragen beantwortet und es gibt schon einen kleinen Cliffhanger.

Fazit:
Die Zeitreisegeschichte rund um das kleine Dorf Hollyhill, irgendwo im englischen Moor hat mir gut gefallen. Dies lag vor allen Dingen an den faszinierenden Charakteren und etwas schrulligen Dorfbewohnern. Ich hoffe sehr, dass diese im zweiten Teil der Reihe noch eine größere Rolle spielen werden. Ein wenig enttäuscht bin ich von der Liebesgeschichte, da diese in meinen Augen zu schnell erzählt wird. 4 von 5 Hörnchen.