Rezension

Nettes (Jugend-) Buch - allerdings fehlt etwas die Tiefe

Ghetto Bitch
von Gernot Gricksch

Zum Inhalt:

Nele (15 Jahre) lebt mit ihrer Familie (Vater, Mutter und Bruder) in einem schicken Hamburger Villenviertel. Sie hat tolle Freunde, macht angesagte Sportarten und geht auf ein angesagtes Gymnasium. Sie ist mit dem begehrtesten Jungen der Schule zusammen. Aber plötzlich stirbt ihr Vater. Er begeht einen Suizid und hinterlässt nur Schulden. Dies führt dazu, dass ihre Mutter alles verkaufen muss und sie mit ihren Kindern in eine Hochhaussiedlung umzieht. Ihren alten Freunden erzählt Nele, dass sie nach Amerika auswandern. Zunächst findet Nele ihr neues Leben furchtbar, aber nach und nach findet sie neue Freunde und auch eine neue Liebe. Nur Timo, ihr Bruder, der früher immer ein Außenseiter war, scheint mit der neuen Situation am Besten zurecht zu kommen. Er findet sofort Anschluß. Irgendwann aber erfahren ihre alten reichen Freunde durch einen Zufall von Neles "neuem Leben" und die Situation wird kompliziert. Auch Timos neue Freundschaften sind doch nicht so toll, wie sie zunächst erscheinen.

 

Mir hat das Buch ganz gut gefallen, es war sehr flüssig zu lesen. Ich finde, dass die Deklaration als Jugendbuch richtig ist, da ihm etwas die Tiefe fehlt. Das Thema hat meiner Meinung sehr viel Potential, insgesamt bleibt es aber sehr an der Oberfläche. Auch finde ich es manchmal etwas unglaubwürdig, vor allem die Reaktion und Bemühungen der "alten" Freunde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jugendliche in einer solchen Situation so reagieren würden. Sie wären doch eher enttäuscht und wütend.

Mein Fazit: als Jugendbuch super, für weiteres fehlt die Tiefe.