Rezension

Neuer Profiler am Start

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen
von James Carol

Bewertet mit 4 Sternen

Jefferson Winter, unabhängiger Profiler aus Kalifornien, hat einen neuen Job in London. Hier entführt ein Psychopath junge Frauen, foltert sie über Monate und entlässt sie schließlich wieder in die Freiheit. Aber vorher hat er ihnen die Seelen geraubt. Die Zeit ist knapp, denn schon wird wieder eine Frau vermisst.

Was „Broken Dolls“ aus der Masse ähnlicher Bücher heraushebt ist sein cooler Protagonist. „Man sagt Männer kämen vom Mars und Frauen von der Venus, aber ich habe keine Ahnung, von welchem Planeten Sie stammen, Winter.“ Er ist anders als andere und das muss er auch sein, denn sein Vater ist ein hingerichteter Serienmörder. Und so setzt Winter alles in seiner Macht stehende daran, Monster zur Strecke zu bringen. Vielleicht nur, um zu beweisen, dass er nicht so ist wie sein Vater. Dabei geht er gewiss nicht zimperlich vor. Als Freelancer muss er sich keinerlei Konventionen unterwerfen und so hat er vieles im Repertoire, was nicht nur ungewöhnlich, sondern auch nicht legal ist. Er ist ein genialer und zugleich gnadenloser Jäger, nur das Ergebnis zählt und da ist er dann doch nicht ganz so weit von seinen Wurzel entfernt, wie er es gerne sein möchte.

„Broken Dolls“ kommt aus zwei Perspektiven daher. Die von Winter, dem kühl kalkulierenden Ex FBI Mann, der nie das Ziel aus den Augen verliert. Dem gegenüber steht die emotionale Sicht des Opfers. Einer Frau, die droht an ihrer ausweglosen Situation zu zerbrechen. Diese Gegensätze machen das Buch zu einer wahren Achterbahn-Fahrt, aus der man schwer wieder aussteige kann.

„Broken Dolls“ hat alles, was einen guten Thriller ausmacht und dass James Carol zum Schluss eine Anspielung auf „Psycho“ eingewoben hat, fand ich sogar witzig. Ich bin schon sehr gespannt, ab der Nachfolgeband diese Niveau halten oder vielleicht sogar noch toppen kann.