Rezension

Neues Abenteuer im Reitstall

Zitrönchen - Maria Durand

Zitrönchen
von Maria Durand

Bewertet mit 5 Sternen

„...Sie sah direkt in die braunen Augen von Luis und der Schmetterling setzte erneut zu einem außergewöhnlichen Flatterspektakel an...“

 

Der 12jährige Italo hat einen kleinen schwarzen Hengst aufgezogen und nennt ihn Bruschettino. Seit dem Tod seiner Eltern lebt Italo bei seinem Onkel. Um Italo eine gute Schulausbildung zu ermöglichen, wird der Hengst verkauft. Italo selbst bringt ihn zum Schiff.

Währenddessen haben Jo und ihre Freundinnen viel Spaß im Reitstall. Alles scheint seinen gewohnten Gang zu gehen. Selbst Samantha und Goethe tanzen nicht aus der Reihe. Doch dann kommen auf Mücke, Jos kleine Schwester, Sorgen zu. Kimba, ihr Reitpferd, isst kaum und schwitzt viel zu viel. Auch auf Samantha wartet eine Überraschung. Ihr Vater hat Penelope, eine irische Austauschschülerin eingeladen.

Der dritte Teil um Jo und ihr Pferd Zitrönchen lässt sich erneut gut lesen. Die Geschichte ist spannend und voller Gefühl geschrieben.

Der Schriftstil ist der Zielgruppe angemessen. Wenn sich die jungen Reiterinnen unterhalten, schwingt häufig ein feiner Humor mit. Man kennt sich mit seinen Stärken und Schwächen. Trotzdem ist immer wieder ein schöner Gemeinschaftssinn zu spüren. Alle bangen um ein krankes Pferd und freuen sich über Erfolge. Die Erwachsenen mischen sich nur ein, wenn es notwendig ist. Omas ermunternde Worte werden manchmal fast erwartet. Mit ungewöhnlichen Ideen ist sie in der Lage, die Stimmung zu kippen. Allerdings ahnt sie nicht im geringsten, was die Folge einer ihrer Warenbestellungen ist. Gut gefallen hat mir, wie sich Penelope im Laufe der Zeit geändert hat. Sie bringt sich nun in gemeinsame Unternehmungen ein.

Immer wieder muss ich über Jos Stimmungsparameter, die Schmetterlinge im Bauch, schmunzeln. Wie so etwas aussieht, zeigt obiges Zitat. Natürlich bleibt im Kreis der jungen Leute auch erste Zuneigung und Eifersucht nicht aus. Schön finde ich, das die Autorin unterschwellig auf aktuelle Probleme aufmerksam macht. Ich denke bei insbesondere an die Schattenseite von Bruschettinos Seereise. Dass das Pferd die Reise fast unbeschadet überstanden hat, ist vermutlich nur Italo und seinem Onkel zu verdanken. Auch im Reitstall weist die Autorin auf problematisches Verhalten hin. Das aber geschieht nicht durch belehrende Worte, sondern doch gekonnt gestaltete Handlungsabläufe. Man sollte eben kein unbekanntes Pferd reiten wollen, wenn man eindringlich gewarnt wurde.

Das Cover mit den beiden Pferden sieht sehr schön aus.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Geschichte erzählt anschaulich von Freundschaft und Verantwortungsbewusstsein.