Rezension

Neugier geweckt

Krumme Gurkerl - Marion Forster-Grötsch

Krumme Gurkerl
von Marion Forster-Grötsch

Ja, der Titel ist schon was Besonderes. Ich meine, wer denkt hier schon an Gurken. Okay, offenbar bin ich ein wenig querdenkend veranlagt. Leute, es handelt sich hierbei um einen Krimi, um genauer zu sein, einen Regionalkrimi. Und um ehrlich zu sein, vielleicht kann ich mich doch noch mit Regionalkrimis anfreunden.

Das Cover:

Jap, das passt auf den ersten Blick toll zum Titel. Und ich muss ehrlich zugeben: Es gefällt mir überhaupt nicht. Im Laden wäre es mir nicht aufgefallen und wenn, hätte ich es nicht genauer betrachtet, weil Gemüse und ein Krimi? Ich dachte zuerst an ein Gartenbuch oder so.

Der Inhalt:

Alex, der Casanova, und Max, der Familienvater, sind Kollegen bei der Kripo. Als eine Madonna eine Spur von Männerleichen legt, sind die Kommissare zunächst ratlos. Bis sich herausstellt, dass die Opfer sich offenbar kannten und ein bislang wohl behütetes Geheimnis verbergen…

Meine Meinung:

Ich gebe zu, ich weiß bis jetzt nicht wie es zu diesem Titel kam. Ich meine, er ist witzig und es wird im Buch auch darüber gesprochen, aber nur einmal. Einmal. Und somit erschließt sich mir der Titel nicht ganz. Allerdings muss ich zugeben, dass er sich abhebt von anderen Titel und ein Titel kann einen Leser anziehen.

Alex war mir zunächst sehr unsympathisch mit seiner ganzen Art gegenüber Frauen. Er ist jung, sieht unheimlich gut aus und auf gut Deutsch: legt alles flach, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.  Aber nach und nach erfährt man mehr über ihn und auch, warum er so ist wie er ist und auch, dass er nicht schon immer so war. Was ist passiert? Nur so viel: Natürlich handelt es sich hier um eine Frau. Und natürlich wurde er mir im Laufe des Buches immer sympathischer, auch wenn ich seinen Kollegen immer noch mehr mochte. Max dagegen mochte ich nämlich sofort. Er ist ein zweifacher Familienvater, führt ein stabiles, glückliches Leben und seine Ansichten sind einfach nachvollziehbar und klar. Er ist recht religiös, aber es wird auch klar, dass seine Familie immer an erster Stelle steht. Ich finde den Anfang des Buches leider etwas fad. Das liegt aber auch daran, dass ich schon einige Krimis gelesen habe und irgendwie dachte, da muss mehr kommen. Und das passierte dann glücklicherweise auch. Es wird ganz typisch in zunächst einem Mordfall an einem jungen Mann ermittelt und schnell zeigt sich, dass hier wohl eine Frau am Werk ist, die Männer so gar nicht leiden kann. Da ich nicht zu viel verraten will zur Story nur noch so viel: Ich habe nicht mit so einer Täterin gerechnet und erst recht nicht mit diesem Ende.

Was ich auf jeden Fall noch betonen will, weil ich damit nicht gerechnet habe, es aber total gut fand ist an die Autorin gerichtet: Falls Sie mal keine Krimis mehr schreiben wollen, ich denke, sie wären auch richtig gut im Bereich der Erotikromane.  Zwar kommen hier nicht allzuviele Szenen drin vor, aber besonders eine Szene mit der Postbotin war richtig gut geschrieben. Ich muss zugeben, ich wäre rot geworden, hätte mich an dieser Stelle jemand beim Lesen gesehen (und das, obwohl das Buch von außen keinerlei Anzeichen auf „so etwas“ aufweist).

Die Sprache fand ich witzig. Der Dialekt, der hier und da mal zum Vorschein kam, war nicht schwer zu verstehen und ich musste wirklich ab und zu schmunzeln. Der Krimi lässt sich trotz Dialekts flüssig lesen. Ein Punkt der mich etwas störte (aber nur zu Beginn) war, wie die einzelnen Kapitelüberschriften hießen. Dort wird in der Regel Ort und Zeitpunkt genannt und ich habe das Anfangs so empfunden, als wenn man einen Bericht liest. Und das langweilte mich anfangs.

Mein Fazit:

Ich muss auf jeden Fall das nächste Buch von der Autorin über Max und Alex lesen, weil ich im Besonderen wissen will, wie es mit Alex weitergeht. Ich gebe dem Buch 3,5 von 5 Sternen.