Rezension

Nicht "Ein ganzes halbes Jahr" - aber ...

Im Schatten das Licht - Jojo Moyes

Im Schatten das Licht
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4.5 Sternen

Früheres Buch der Erfolgsautorin von "Ein ganzes halbes Jahr", mit einigen Schwächen, aber bereits erkennbaren Moyes-typischen Vorzügen

Über den Inhalt wurde m. E. hier ja bereits ausreichend geschrieben, so kann ich mich auf meine Meinung zum Gelesenen beschränken.

Das Wichtigste vorneweg: Wer etwas wie "Ein ganzes halbes Jahr" erwartet, könnte ein wenig enttäuscht sein, dieses Buch hier ist anders. Wenn es auch bereits die Fähigkeiten erkennen lässt, die zum großen Erfolg des später geschriebenen eben erwähnten Buches beitrugen, wie beispielsweise das Erzähltalent, eine gute Beobachtungsgabe und großes Einfühlungsvermögen  Außerdem weist es einige kleine Schwächen auf wie ein Zahlenkuddelmuddel (die napoleonischen Kriege sind selbst heute noch keine 250 Jahre her, geschweige denn waren sie es im Jahr 1960, als sie für die Gründung der mit Pferden befassten Institution "Cadre Noir" ursächlich gewesen sein sollten!). Auch traten einige vermeidbare unnötige Wiederholungen und Längen auf und ab einem bestimmten Zeitpunkt konnte man weitere Entwicklungen erahnen. 
Trotzdem hat mich das Buch überzeugt, die den einzelnen Kapiteln vorangestellten Zitate Xenophons gefielen mir gut und sie passten zu der Geschichte, die ich mochte und die bewegend, aber nie kitschig erzählt wurde und große Sympathie für die pferdebegeisterte junge Protagonistin Sarah in mir erwecken konnte. Beziehungskonflikte wurden glaubhaft geschildert, ihre Auswirkungen auf Kinder/Heranwachsende in einer beeindruckenden Rede einer Lehrerin verdeutlicht.