Rezension

Nicht einfach zu lesen!

Unschuld
von Jonathan Franzen

Bewertet mit 4.5 Sternen

Pip Tyler hat es nicht leicht. Ihre Mutter erdrückt sie mit ihrer Liebe und ihren Vater kennt sie nicht, ebenso weiß sie nicht ihr echtes Geburtsdatum. Irgendwann macht sie sich auf den Weg ihren Vater zu suchen, doch das nicht nicht einfach, denn die Mutter hat die Spuren ihres ersten Lebens gründlich verwischt. Als sie in das Camp des Whistleblowers Andreas Wolf kommt, scheint sich ihr Leben zu ändern...

Das Buch ist nicht einfach zu lesen, denn Franzen pflegt einen zwar wunderschönen, aber anstrengenden Stil und manchmal ist das Buch auch etwas langatmig. Mehr als 800 Seiten wollen gefüllt sein! Auch macht er einige Zeitsprünge und als Leser muss man sich dann erst neu orientieren, in welchen Jahr man denn nun ist.

Trotzdem halte ich das Buch für unbedingt lesenswert, denn es eröffnet in seiner Vielschichtigkeit neue Welten und auch, wenn man die Protagonisten nicht immer verstehen kann, so sind ihre Handlungen doch nachvollziehbar geschildert. Franzens hervorragender Schreibstil faszinierte mich, nachdem ich mich eingelesen hatte, und viele seiner Sätze muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Man sollte sich von den komplizierten Kritiken nicht abschrecken lassen und das Buch einfach angehen. Ich habe eine Woche dafür gebraucht und musste mich manchmal schon zwingen weiterzulesen, aber es lohnt sich. Kein Buch für zwischendurch, man sollte sich schon Zeit dafür nehmen.