Rezension

Nicht für jeden, da sehr realitätsnah

Glencoe - Charlotte Lyne

Glencoe
von Charlotte Lyne

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch "Glencoe" wird vermutlich nicht jedem gefallen, da es sehr realistisch geschrieben ist und -auch auf Grund der familiären Verbundenheit der Autorin zu dem Ort und den Menschen dort- auf Fakten und historischen Tatsachen beruht.
Wer eine romantische Lovestory vor der exotischen Kulisse der schottischen Highlands erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden, wer aber auch die leiseren Töne und die sperrigeren Charaktere mag, wird dieses Buch vermutlich genauso lieben wie ich.
Es erzählt von Menschen, die unter schwierigsten Bedingungen um ihr Überleben kämpften, von Menschen, die eine Zeit erleben mussten, wo ihre Lebensweise nicht mehr zeitgemäß war, wo man anders denken und anders sein musste, wenn man überleben wollte. Eine Zeit, in der sich die Werte veränderten und es notwendig wurde, gegen das alte Denken aufzubegehren.
"Glencoe" beschreibt die Zeit kurz vor dem Massaker von Glencoe 1692, als der dort in Glen Coe lebende Clan der MacDonalds aus politischen Gründen auf niederträchtige Art ausgemerzt werden sollte. Der Leser begleitet den Clan des MacIain durch diese Zeit und begreift, wie es zu diesem Massaker kam. Trotz des eher düsteren Themas, ist dies ein Buch über das Überleben und ein Buch, das einige wunderbare Charaktere auf ihrem Weg begleitet. Ob nun Sandy Og und seine Frau Sarah oder auch der MacIain selbst, Duncan und Angus...es gibt viele Personen, ob alt oder jung, die mich beeindruckt haben und mit denen ich gerne meine Zeit verbracht habe.
Da ich Schottland sehr liebe und mich die schottische Geschichte immer schon fasziniert hat, war dieses Buch für mich ein Erlebnis, das ich jedem Interessierten nur ans Herz legen kann.