Rezension

Nicht für jedermann

Crackrauchende Hühner - Leveret Pale, Nikodem Skrobisz

Crackrauchende Hühner
von Leveret Pale Nikodem Skrobisz

Bewertet mit 4 Sternen

Amüsant und tiefgreifend, aber man muss sich auf die Story und den Schreibstil einlassen können.

Nathan ist ein Sonderling, mit dem kaum jemand aus seiner Klasse etwas zu tun hat. Auf einer Klassenfahrt muss Daniel das Zimmer mit ihm teilen und lernt Nathan besser kennen. Dieser entführt ihn in eine Welt voller Kratom, anderen Drogen, Philosophie und Einhörnern…

Crackrauchende Hühner ist bereits ein Titel, der entweder neugierig macht oder abstößt. Bei mir war es ersteres, die Lektüre selbst war irgendwas zwischen einem großen Fragezeichen und Faszination. Die Mischung aus philosophischer Diskussion und krassem Nihilismus erstaunt zuweilen. Man darf schließlich nicht vergessen, dass der Autor Jahrgang 1999 ist und damit kein alter Hase, dem man zwingend ein bisschen Weisheit und Wissen zutraut – oder eine ausgearbeitete philosophische Diskussion. Übrigens ist Hase ein gutes Stichwort, ist der Künstlername an das Weiße Kaninchen aus Alice im Wunderland angelehnt. Das Buch lässt sich flüssig lesen und macht auch richtig Spaß, wenn man sich auf den Stil einlassen kann. Mit etwas Freude an Philosophie und vielleicht sogar einer eigenen nihilistischen Einstellung, hat man noch mehr Freude an der Geschichte, weil man in die Diskussionen richtig eintauchen kann. Eine gesunde Portion Humor sollte dabei auch nicht fehlen und alles darf man eben auch nicht so ernst nehmen. Der Schluss ist schizophren, wie er ärger nicht sein könnte.

Ein amüsantes und tiefgreifendes Buch, von dem man die Finger lassen muss, wenn man nicht bereit ist, sich auf eine etwas verrückte Geschichte einzulassen. Man kann durch die Lektüre auch seine eigene Sichtweise auf das Leben und die Welt ein bisschen zurechtrücken.