Rezension

Nicht ganz meins

Metamorphose am Rande des Himmels - Mathias Malzieu

Metamorphose am Rande des Himmels
von Mathias Malzieu

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Tom Cloudman hat seiner Kindheit den großen Traum vom Fliegen. Obwohl er für viele der schlechteste Stuntman aller Zeiten ist und seine Shows stets mit einem Absturz enden, gibt er seinen Traum nicht auf-selbst, als er wegen eines Tumors im Krankenhaus liegt. Doch dort auf dem Dach des Krankenhauses rückt sein Traum für ihn in greifbare Nähe: Er trifft auf Endorphina, die halb Frau, halb Vogel ist. Sie bietet ihm einen Ausweg von seiner tödlichen Krankheit: Wenn sie sich ineinander verlieben, kann sie ihn heilen-allerdings auf ihre ganz eigene Weise…

Meine Meinung:

Mathias Malzieu hat eine wunderschöne Wortwahl, angefangen beim Titel. „Métamorphose en bord du Ciel“ beziehungsweise die deutsche Übersetzung „Metamorphose am Rande des Himmels“ klingen poetisch und haben ihren ganz eigenen Klang. So macht das Lesen viel Spaß und gerade das Kindliche an manchen Sätzen verwandelt die Geschichte in etwas Besonderes. Dazu kommt noch die Idee der Metamorphose und Endorphina, der Vogelfrau. Sie zeigt Tom eine völlig neue Welt und wirkt unglaublich reif und allwissend. Sie macht Tom Hoffnung, verschweigt ihm aber auch nicht mögliche Gefahren und mahnt ihn auch dazu, nichts zu überstürzen.

Tom wirkt hingegen eher wie ein neugieriges kleines Kind, das sich an einem scheinbarem Wunschtraum festkrallt und diesen niemals aufgeben will. Es war ein Erlebnis, die Welt durch seine Augen zu erkunden und Mathias Malzieu hat es super geschafft, die schönen Seiten des Lebens darzustellen und sich in seien Rolle zu versetzen. Jedenfalls vermittelt er Hoffnung und Mut, seine Träume nicht aufzugeben-eine sehr schöne Botschaft, wie ich finde.

Dafür verschmilzt er Realität mit Fantasie, sodass man sich unweigerlich fragt, was nun alles möglich ist, welche Grenzen es gibt. An sich eine tolle Sache und oftmals auch zauberhaft umgesetzt, allerdings ist die Geschichte mir vor allem gegen Ende zu stark abgehoben und hat mich auch ziemlich verwirrt. Sicherlich hat es mich auch berührt, aber irgendwie hat es mich nicht richtig überzeugt. Alles wirkt zu phantastisch und nicht mehr greifbar-Endorphinas Handeln zum Schluss ging mir nicht wirklich auf und ich kann auch nicht verstehen, warum die Leute das Ganze so akzeptiert hat-wer das Buch schon kennt, wird vielleicht wissen, was ich meine. Das ist mir einfach nicht mehr aufgegangen und vor allem stand es für mich viel zu sehr in Kontrast zu den realitätsnahen Szenen: Toms Kampf gegen den Krebs, aber auch die erotischen Szenen. In diesen hat mich jedoch Mathias Malzieu sehr enttäuscht, vom poetischen und romantischen Schreibstil war kaum noch etwas vorhanden und stattdessen haben die Szenen auf mich plump und für dieses Buch viel zu gewöhnlich gewirkt.

Fazit:

Ein wunderschönes Cover, ein zauberhafter Titel und ein sehr poetischer Schreibstil machen das Buch zu etwas Besonderem. Jedoch konnte mich der Versuch, Realität und Imagination zu verschmelzen, nicht immer begeistern und so gibt es leider Abzug. Trotzdem ist „Metamorphose am Rande des Himmels“ bestimmt sehr überzeugend für diejenigen, die bildhafte, ausdrucksstarke Schreibstile und ungewöhnliche Geschichten mögen. Von mir gibt es gute 3 von 5 Herzen.