Nicht ganz so brilliant wie der erste Band. Dank jeder Menge Action, Spannung und Dramatik trotzdem sehr lesenwert.
Bewertet mit 4 Sternen
Es ist nun schon eine längere Weile her, dass ich “Divergent”, den ersten Band von Veronica Roths beliebter Dystopie-Trilogie gelesen habe. Als ich mir kürzlich die Verfilmung ihres Bestsellers im Kino angesehen habe, ist meine Neugier von neuem erwacht und ich musste einfach sogleich den Fortsetzungsband “Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit” aus meinem Regal greifen!
Ich kann mir selbst nicht so recht erklären warum ich diesen Roman so lange im Regal stehen hatte ohne ihn zu lesen. Veronica Roth hatte mich nämlich bereits mit “Divergent” in ihrer bildgewaltigen, und erschreckend realistisch wirkenden Welt gefangen genommen.
In “Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit” knüpft die Autorin direkt an das Ende des Vorgängerbandes an. Da es so gut wie keine Rückblenden gibt empfiehlt es sich sehr, sich nochmals den ersten Band oder das Hörbuch zu Gemüte zu führen. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass die Geschichte rasant vorangetrieben wird passierte in der ersten Hälfte nicht sehr viel handfestes. Die Hauptprotagonisten Tris und Tobias treiben orientierungslos von einer Fraktion zur nächsten ohne das man zunächst einen größeren Sinn darin erkennen könnte. Doch schon bald trumpft Veronica Roth mit überraschenden Wendungen auf.
Ein Hauptaugenmerkt dieser Fortsetzung wird auf die verschiedenen Fraktionen gesetzt. Ich fand es sehr interessant einen tieferen Einblick in das unterschiedliche Leben der Menschen, je nachdem welcher Fraktion sie angehören, zu bekommen. Für mich wird die Geschichte dadurch noch komplexer und plastischer.
Die Geschichte wird in Ich-Form aus Tris Perspektive erzählt, so dass man sich während der nervenaufreibenden Zeit des bevorstehenden Krieges auch mit den Gedanken und Ängsten von Tris auseinandersetzen muss. Gewalt, Tod, Misstrauen und Scham spiele eine große Rolle in Tris Leben auf der Flucht. Dementsprechend düster und bedrückend gestaltet sich die Atmosphäre. Die Liebesgeschichte zwischen Tris und Tobias hatte sich im ersten Band so roamantisch angebahnt und hat nun ihren Glanz verloren. Ich hoffe sehr, dass sich dies im Abschlussband ändert und Veronica Roth am schönen Beginn der Liebegeschichte anknüpft.