Rezension

Nicht ganz so gut wie Teil 1 aber ein würdiger Nachfolger

Blue Secrets - Das Flüstern der Wellen - Anna Banks

Blue Secrets - Das Flüstern der Wellen
von Anna Banks

Nachdem Galen herausgefunden hat, dass Emmas Mutter Nalia die verschwundene Poseidonprinzessin ist, bricht Chaos aus. Während Galen sich auf dem Weg macht, um Grom - Nalias große Liebe - zu holen, vermutet Nalia eine Falle und macht sich mit Emma im Schlepptau auf die Flucht. Emma jedoch vertraut Galen und so entsteht, das reinste Chaos. Es dauert ein wenig bis man sich in die Geschichte einfindet, doch erst mal drin, möchte man unbedingt erfahren, wie es denn jetzt im Königreich von Triton weitergeht. Grom ist bereits mit Paca verbunden und versucht die Archive zu überzeugen, die Verbindung zu lösen, um Nalia wieder zu der Seinen zu machen. Aber nicht alle sind mit dem Auftauchen der für tot geglaubten Poseidonprinzessin zufrieden und so muss das Volk der Syrena sich versammeln, um darüber zu beraten und die Wahrheit herauszufinden. Emma muss währenddessen an Land bleiben, um nicht Gefahr zu laufen, von anderen Syrena entdeckt zu werden, denn sie ist ein Halbblut.
Der politische Konflikt zwischen den verschiedenen Seiten - einerseits die Königshäuser und ihre Gefolgschaft, die davon überzeugt sind, Nalia vor sich zu haben und andererseits Jagen, Pacas Vater, und seine Anhänger, die darauf beharren, das Nalia eine Betrügerin ist - ist eine gute Idee und natürlicher Prozess, da es immer welche gibt, die nicht mit der Regentschaft zufrieden sind und selber an die Macht wollen. Trotzdem werden die einzelnen Gerichtsverhandlungen in die Länge gezogen und es dauert seine Zeit, bis Spannung aufgebaut ist. Mir fehlten vor allem die gemeinsamen Momente mit Galen und Emma, da Emma an Land bleiben muss und Galen bei den Verhandlungen erscheinen soll. Dennoch wurde es noch spannend und spätestens am Ende konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Und Emma und Galen sind zum Glück auch wieder vereint.
Die Geschichte hat sich ganz anders entwickelt als ich zuerst angenommen habe - im positiven Sinne. Der Schreibstil gefällt mir immer noch genauso gut wie auch schon im ersten Teil. Die Unterwasserwelt und ihre Bewohner werden toll beschrieben, so dass man sich an den Ort der Handlung versetzt fühlt. Die Geschichte wird abwechselnd in der Ich-Perspektive von Emma und aus der dritten Person von Galen erzählt. Dadurch kann man sich gut in Emma hineinversetzen, bekommt aber auch einen Einblick in Galens Befinden.
Emma mochte ich genauso sehr wie auch schon in Band 1. Sie hat sich weiterentwickelt und versucht auch erwachsender zu wirken, hat ihre Tollpatschigkeit und Unsicherheit aber noch nicht ganz abgelegt. Dadurch wirkt sie nicht zu perfekt, was sie menschlich und authentisch macht. Galen konnte mich schon im ersten Teil um seinen kleinen Finger wickeln und das hat sich auch jetzt nicht geändert. Jeder Blinde sieht, wie sehr er Emma liebt, gleichzeitig ist ihm das Königreich von Triton aber auch wichtig. Er setzt sich für die Sachen ein, die er erreichen möchte und beschützt die Personen, die ihm wichtig sind. Toraf bringt Witz und Charme in die Geschichte und besitzt das Talent, ernste Situationen mit einem lustigen Spruch aufzulockern. Er hat sich aber auch von seiner ernsten Seite gezeigt. Emmas Mutter beziehungsweise Nalia konnte ich dagegen gar nicht leiden. Bei der anfänglichen Flucht war sie bockig und hat Emma wie ein kleines, naives und dummes Mädchen behandelt und als sie Grom wiedergefunden hat, ist sie plötzlich in einen verliebten Teenager mutiert. Mit ihr konnte ich einfach nicht warm werden. Emmas Großvater, der neu dazugekommen ist, konnte mich dagegen sofort von sich überzeugen. Er hat genauso viel Temperament wie Emma und man weiß nie, was er als nächstes bereithält. Manchmal hat er total moderne Ansichten und bei einem anderen Thema ist ihm die Tradition doch wichtiger.