Rezension

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nicht ganz so spannend, wie Band 1, aber dennoch schön

Moonlit Nights 2: Gebissen - Carina Mueller

Moonlit Nights 2: Gebissen
von Carina Mueller

Bewertet mit 4 Sternen

Moonlit Nights – Gebissen ist der zweite Teil der Moonlit Nights Trilogie, meine Rezension kann demnach Spoiler gegenüber Band 1 „Gefunden“ enthalten. Alle, die nichts vorweg genommen haben wollen, sollten an dieser Stelle dann vielleicht nicht weiterlesen. Wer trotzdem eine kurze Einschätzung möchte: Mir hat der Auftakt der Trilogie ein wenig besser gefallen, weil die Handlung überraschender war, lesenswert finde ich die Reihe allerdings auf jeden Fall.

 

Die Geschichte rund um Emma und Liam geht in die nächste Runde. Was im ersten Band so harmonisch endete, bleibt leider nicht so ruhig und liebevoll. Missverständnisse, Geheimnisse und zwei Mitschüler stehen immer mehr zwischen den beiden und sorgen für Streit, schlechte Laune und Frust. Ob sie ihre Sorgen wieder in den Griff bekommen werden?

 

Wer bis hier hin gelesen hat, hat meine Warnung ignoriert oder kennt den Klappentext ohnehin und wird nun nicht mehr gespoilert. Liam hat es als Werwolf nicht immer leicht, muss sich zügeln und sein Temperament in Zaum halten. Besonders die Vollmondnächte stellen immer wieder eine harte Probe da, auch für Emma, die dann allein zurück bleiben muss. Ich habe das Buch selbst rund um den Vollmond gelesen, das war zwar Zufall, passte aber zur Handlung total gut. Wenn man rausschaut und selbst den vollen Mond erblickt, weiß man, wie es Emma geht, die allein zu Hause sitzt. Luna hat schon etwas Magisches und Geheimnisvolles an sich, ebenso wie die Werwölfe, die nur leider dazu noch ziemlich unberechenbar und gefährlich sind.

Die Mischung aus „normalen“ Menschen und Werwölfen gefällt mir gut, abgesehen von diesen besonderen Nächten, sind die Wölfe gut in die Gesellschaft integriert und fallen nicht immer unbedingt auf, wenn man nicht weiß, worauf man achten muss.

 

Der Schreibstil ist, wie in Band eins, sehr angenehm, locker und den jungen Protagonisten angepasst. Ich mag die direkte Sprache und die manchmal bissigen Kommentare und Sprüche sehr gern. Sie sorgen für eine schöne Dynamik und so manchen Schmunzler.

Was ich ein wenig schade fand: Emma steht in diesem Buch extrem auf der Leitung. Obwohl die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt wird, waren mir als Leser viele Dinge schon lange vor ihr klar. Dabei hatte ich auch nicht unbedingt mehr Informationen. Einige Passagen sind wirklich sehr eindeutig, nur Emma versteht es nicht. Vermutlich ist es so gewollt und für Emma ist die Situation bestimmt auch nicht immer leicht, an einigen, kleinen Stellen hat es mich trotzdem etwas gestört. Ihre Ahnungslosigkeit führt zu neuen Problemen, die zwar für Spannung sorgen, aber eben auch zu unnötig langem Streit. Besonders Liam musste darunter leiden und ich habe mit ihm mitgefühlt. Gern hätte ich auch hier gewusst, was er denkt und wie es sich für ihn anfühlt.

Andere, teilweise dramatische Wendungen waren hingegen sehr überraschend und haben die Handlung in eine ganz andere Richtung laufen lassen, als zunächst erwartet.

Sehr gut gefallen hat mir, dass es immer wieder kleine Rückblicke gibt, die gut in die Handlung eingebaut sind. Man bekommt keine langatmige Nacherzählung des ersten Bandes, sondern erhält zwsichendurch kleine Hinweise und Andeutungen in Form von Erinnerungen oder kleinen Gesprächen. So wird es auch für Leser, die den ersten Teil nicht kennen oder bei denen er schon länger zurückliegt, möglich sein, die Handlung in diesem Buch gut zu verstehen.

 

Liams und Emmas Weg ist noch lange nicht zu Ende, ich bin gespannt, welche Herausforderungen noch auf sie warten und freue mich schon jetzt auf Band 3, der bestimmt wieder mit interessanten Charakteren und einer spannenden Handlung punkten kann.