Rezension

Nicht ganz stimmig

Riskante Manöver - Birand Bingül

Riskante Manöver
von Birand Bingül

Bewertet mit 3 Sternen

Eine gute Geschichte, die aber in sich nicht ganz stimmig ist.

Keine Frage, das Buch ist flüssig und spannend geschrieben, die Akteure gut und stimmig beschrieben. Ob es eine Abrechnung mit der Pharmaindustrie, den Politikern, den Medien oder der PR-Branche werden sollte, bleibt mal dahingestellt. eigentlich bekommt jeder sein Fett weg.

Was aber stört ist, dass bei der Auflösung des Falles einige Unstimmigkeiten auftauchen. Wenn doch die gesamte Vorstandsetage von Wenner Pharma von den Problemen mit dem neuen Medikament wusste und dies bewusst vertuschte, warum muss es dann noch einen Einzeltäter geben? Der musste doch eigentlich gar nicht handeln, denn er wäre nicht persönlich erpressbar gewesen und hätte daher nicht einen so komplizierten Mordfall konstruieren müssen. Die Polizei scheint auch mit ihren voreiligen Schlüssen etwas unterbelichtet gezeichnet zu sein. Und dass der Kommissar dann auch noch die PR-Beraterin anmacht, was ihn ziemlich dämlich aussehen lässt, scheint fragwürdig. Richtig fragwürdig wird es dann aber, als der Master of Desaster belastende Dokumente einer Aktivistin zuspielt, die diese dann an die Medien weiterleitet. Das ist schlicht unethisch, egal ob er verarscht wurde. Fazit: Vom Schreibstil und Spannungsaufbau bis etwa zum 2. Drittel des Buches ein Lesevergnügen. Zum Ende hin dann etwas schade, wegen der oben beschriebenen Punkte.