Rezension

Nicht ganz überzeugend!

Der namenlose Tag - Friedrich Ani

Der namenlose Tag
von Friedrich Ani

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der namenlose Tag von Friedrich Ani hat mich etwas ratlos zurückgelassen.
Ich fand das Cover sowie den Klappentext sehr vielversprechend und hatte ehrlich gesagt recht hohe Erwartungen an den Roman. Zwar kannte ich Friedrich Ani noch nicht als Buchautor, aber als Tatort-Autor, daher war mein Eindruck bisher sehr positiv.

Das Positive an diesem Roman ist eindeutig die Sprache. Diese ist sehr klar und bildhaft und hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung an sich fand ich interessant und die Auflösung des Falls stimmig und nachvollziehbar. Dass die Stimmung durchweg sehr düster ist, fand ich sehr passend, schließlich ist Selbstmord auch ein bedrückendes Thema.

Was mich allerdings dazu bewogen hat, dem Roman lediglich 3,5 Sterne zu geben, ist der Hauptcharakter Kommissar Franck. Mit ihm bin ich leider nicht wirklich warm geworden, da er und seine Handlungen für mich einfach zu vage geblieben sind. Was hat es mit den Toten auf sich, die in seiner Wohnung auf ihn warten? Was genau erlebt und fühlt er während seiner Gedankenfühligkeit? Weitere Mysterien waren für mich die Begegnung mit der Frau am Flughafen, sein Verhältnis zu seiner Exfrau und leider auch oft seine Gedankengänge zu dem Fall und seinen Beteiligten. Ich hatte das Gefühl, alles wird nur angedeutet, aber nie wirklich konkretisiert.

Da für mich allerdings der Hauptcharakter entscheidend ist, gerade wenn es um den Aufbau einer neuen Krimireihe geht, muss ich leider sagen, dass mein Interesse an weiteren Fällen mit Kommissar Franck nicht geweckt wurde.