Rezension

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Nicht hitverdächtig, aber hebt sich von Yaoi Manga Klischees ab

Hide and Seek. Bd.1 - Yaya Sakuragi

Hide and Seek. Bd.1
von Yaya Sakuragi

Bewertet mit 3 Sternen

Tanihara ist ein etwas gelangweilter alleinerziehender Vater und Besitzer eines kleinen Kiosks, den gewöhnlich nur Kinder besuchen. Also der perfekte Ort für den Kinderarzt Saji um kleine Geschenke für seine jungen Patienten zu kaufen. Tanihara ist überrascht von dem ungewöhnlichen Kunden, bis seine Tochter Chisuzu krank wird und er feststellen muss, dass eben jener Kunde ihren alten Kinderarzt vertritt.
  Als dann auch noch Tanihara selbst krank wird, muss er feststellen, dass der ernsthafte Arzt mit dem kühlen Blick eigentlich ganz freundlich ist. Er bietet Tanihara sein Bad an, da dessen Boiler streikt. Dabei erfährt Tanihara, dass Saji nicht nur schwul ist, sondern auch auf ihn steht. Tanihara findet das interessant und ist neugierig genug um die Nacht mit ihm zu verbringen. Und da es ihm gefällt und er sich auch sonst gut mit Saji versteht, hat Tanihara nichts dagegen das fort zu setzen - zumindest so lange keine tieferen Gefühle involviert sind...

Um die üblichen Yaoi Manga, die so den Markt überschwemmen, mache ich ja grundsätzlich einen Bogen, aber erfrischend ist hier, dass Saji eben nicht versucht Tanihara ins Bett zu zerren und dieser letztendlich aus reiner Neugierde den ersten Schritt macht. Die beiden sind auch mehr auf Augenhöhe als in den meisten Yaoi Manga, auch wenn Tanihara versucht seine Unsicherheiten hinter seiner lässigen Art zu verbergen. Schön ist auch, dass die kleine Chisuzu zur Geschichte gehört und dies nur der erste Band einer dreibändigen Reihe ist, wodurch das Potential gegeben ist die Figuren noch mehr zu beleuchten - was auch nötig ist, da man im ersten Band das Gefühl hat nur an der Oberfläche gekratzt zu haben.
Die Zeichnungen sind zwar vom Stil her schön anzusehen, aber leider auch der einzige große Kritikpunkt, den ich habe: Offensichtlich kann die Zeichnerin kaum Gefühle über die Mimik rüber bringen, wodurch es zumindest mir schwer fällt die Gefühle der Figuren, von denen man dadurch nur im Dialog efährt, auch nach zu vollziehen.