Rezension

Nicht immer realistisch, aber interessant

Kisses & Lies - Julie Cross

Kisses & Lies
von Julie Cross

Bewertet mit 3.5 Sternen

In "Kisses & Lies" versucht Eleanor Ames herauszufinden, was ihrem besten Freund Simon zugestoßen ist. Er hat sich angeblich selbst umgebracht, aber sie kann das einfach nicht glauben, auch wenn alle anderen davon überzeugt zu sein scheinen. Bei ihrer Suche nach der Wahrheit kommt ihr ihre Vergangenheit zugute, die nicht gerade konventionell war, doch sie muss schnell feststellen, dass sie in etwas hineingeraten ist, das sie nicht so leicht durchschauen kann. Dazu kommt, dass auch ihr Nachbar Nachforschungen anstellt, aus Gründen, die ihr erst nicht klar sind. Die beiden müssen zusammen arbeiten, um Ergebnisse zu bekommen und dabei hilft es nicht, dass sie sich zwar zueinander hingezogen fühlen, zugleich aber Geheimnisse voreinander haben.

Generell kann man sagen, dass fast jeder Charakter, der in dieser Geschichte vorkommt, irgendein Geheimnis oder etwas zu verbergen hat. Alle Figuren haben eine mehr oder weniger fragwürdige Moral, selbst die Protagonistin, die mir dennoch sympathisch war. Obwohl sie ein sehr ungewöhnliches Leben geführt und entsprechende Einstellungen hat, ist ihre Motivation immer klar nachvollziehbar und es war bemerkenswert, wie weit sie zu gehen bereit war, um die Wahrheit über den Tod ihres Freundes zu erfahren. Miles ist ebenfalls ein interessanter Charakter und die Autorin ist gut mit dem Rätsel um seine Identität umgegangen, indem sie die Auflösung nicht unnötig in die Länge gezogen hat. Die Liebesgeschichte von ihm und Eleanor hat mir gefallen; das Knistern wurde gut dargestellt und trotz aller Unterschiede zwischen ihnen gibt es einige Gemeinsamkeiten, was eine Beziehung glaubwürdig macht.

Die Handlung selbst war nicht immer wirklich realistisch und die ersten Kapitel waren ein bisschen zäh, doch das Buch hat mich die meiste Zeit gut unterhalten und der 'Fall' um Simons scheinbaren Selbstmord war interessant. Die Autorin hat ein paar überzeugende falsche Fährten gelegt und obwohl die Geschichte in mancher Hinsicht vorhersehbar war, war sie gerade gegen Ende spannend.