Rezension

Nicht jedermans Ding - aber bombastisch!

Red Rising 01 - Pierce Brown

Red Rising 01
von Pierce Brown

Äußeres Erscheinungsbild:
Ich finde das Cover eindrucksvoll. Es ist sehr simpel und einfach gehalten, aber die große Schrift und der Leuchtstrahl sind wirklich massiv. Das Cover strahlt einfach wunderbar Darrows Leben in der Dunkelheit und auf der goldenen Oberfläche wieder.
Der Titel wurde komplett übernommen, was einfach perfekt ist. Denn Darrow ist ein Roter und er erhebt sich.

Eigene Meinung:
Ich bin eigentlich kein wirklicher Sci-Fi Fan. Andere Planeten haben mich einfach noch nie wirklich interessiert. Aber hier fand ich die Idee sofort wahnsinnig spannend. Spielt die Geschichte zwar auf dem Mars, so weist sie dennoch Merkmale einer Dystopie auf und auch einige Aspekte der griechischen Mythologie und Gesellschaft werden integriert.
Auch fand ich es wirklich spannend mal einen männlichen Protagonisten bei seinem täglichen Leben zu beobachten, außerdem fand ich die Hoffnung auf keine übergroß-aufgezogene Liebesgeschichte mal ganz entspannend.

Der ganze Roman ist spannend von vorne bis hinten. Während das erste Viertel unter dem Mars in der Heimat von Darrow spielt, welche düster, karg und auch bedrückend, aber auch mit familiären Werten ist, so spielt dann der Rest des Buches auf der Oberfläche bzw. in dem Institut. Nach dem Tod seiner Ehefrau wird Darrow von Wut zerfressen und hat sich die waghalsige Aufgabe aufgemutet, das System zu unterwandern und zu ändern. Ein großes Unterfangen während dessen man viele Menschen verschiedener Charakterer und Klassen (Farben: Roten sind die Niedersten, Goldene die Obersten) kennenlernt. Blutig und brutal entwickelt er sich vom Roten zum Goldenen und merkt, dass nichts so ist wie es scheint. Er will der Beste werden um wirklich etwas von Innen ändern zu können. Während er andere Farben kennenlernt und merkt, dass es nicht nur böse Goldenen gibt, fängt er an nachzudenken und entwickelt sich.
Die Handlung ist komplex und spannend und erfordert die vollste Konzentration des Lesers; schnell verliert man sonst den Überblick. Während kleine Handlungen und Wendungen recht schnell vonstatten gehen, so zieht sich der rote Faden teilweise doch ein bisschen kaugummihaft. Die Kombination aus Komplexität, Schreibstil und der Fülle an Figuren und Infos haben mir den Anfang recht schwer gemacht.

Der Schreibstil von Pierce Brown ist sehr eigen: kurze, prägnante Sätze mit Detailtiefe und vor allem viele, viele Flüche und obszöne Sprache. Das ist mit Sicherheit nicht jedermans Stil und auch ich fand ihn am Anfang recht gewöhnungsdürftig. Jedoch fand ich ihn schon mit der Zeit ganz erfrischend und vor allem hebt er sich von der Masse ab.

Darrow ist vor allem eins: wütend und mürrisch. Aber er ist auch loyal, ein Anführer und immer versucht das Beste zu tun. Er ist aber auch nur menschlich und macht eine enorme Wandlung durch: er fängt an taktisch zu denken und nicht zuerst mit der Kopf durch die Wand zu rennen.
Der Rest der Nebencharaktere geht aber irgendwie unter. Es sind einfach zu viele. Aber das ist okay so, am Ende ist Darrow der der zählt und wer von den Charakteren in Band 2 noch wichtig sind, wird sich zeigen.

Auch wenn Eos Tod der Auslöser für die ganzen Geschehnisse und der Rebellion Darrows ist, eine wirkliche Liebesgeschichte gibt es nicht. Gott sei Dank.

Das Ende ist eigentlich erst der Anfang vom großen Ganzen und dem wirklichen Beginn der Einmischung von Innen. Ich freue mich darauf zu sehen, wie Darrow sich in der Welt der Goldenen zurechtfinden wird.

Fazit:
Anfängliche Probleme mit der Sprache und der Handlung sind restloser Begeisterung und der Hoffnung auf ein baldiges Erscheinen von Band 2 (auf Deutsch) gewichen. Darrows Weg mag zwar voller Gewalt und Blut sein, aber er ist auch spannend und offenbart immer neue Geheimnisse.