Rezension

Nicht so ein Fitzek, wie ich erwartet habe

Noah
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3 Sternen

Nicht so ein Fitzek, wie ich erwartet habe

Ich finde es wahnsinnig schwer meine Meinung zu diesem Buch zu bilden und erst Recht diese niederzuschreiben. Ich habe einen Fitzek erwartet, wie er sonst so ist. Irgendetwas passiert, was eigentlich total verrückt ist und am Ende erfährt man, dass die Geschichte auf wahren Grundlagen beruhen kann. Die Geschichte ist spannend und man fliegt nur so durch die Seiten, weiß genau wer der Täter ist und erfährt am Ende, dass man daneben lag. Doch Noah ist anders. Es klingt gut das Buch: Ein Mann, der auf der Straße lebt, da er sein Gedächtnis verloren hat und versucht herauszufinden, wer er ist und woher er kommt. Alles in Zusammenhang mit dem großen Ganzen.
Doch irgendwie ist dieses Buch nicht so, wie man es von einem Fitzek erwartet. Die Geschichte erinnert mich etwas an Dan Browns Bücher, bei denen es sich auch häufig um Verschwörungstheorien dreht. Aber auch das wird dem Buch nicht gerecht. Denn eigentlich geht es um Noah, der sein Gedächtnis verloren hat und nun gemeinsam mit Oscar auf der Straße lebt. Er hat einige Fährigkeiten und Fertigkeiten von denen er zu Beginn des Buches noch nichts weiß und nichts kann ihn dazu bringen sich an seine Vergangenheit oder seine Identität zu erinnern. Außer ein Bild. Dieses Bild bringt ihn mit einer Reporterin aus den USA zusammen. Oscar erzählt etwas von Verschwörungtheorien und die gesamte Welt ist von der Manila-Grippe bedroht. Eine Frau und ihre beiden Kinder fliehen in den Phillipinen vor der Grippe. Und alles ist irgendwie verworren. Bei den ersten 100 Seiten habe ich wirklich überlegt, ob ich das Buch abbrechen soll. Ich habe die andere Bücher von Fitzek, die vor Noah erschienen sind, mit Begeisterung und Freude gelesen. Aber Noah ist anders. Neben seinen ungeahnten Tätigkeiten, Menschen umzubringen und zu fliehen stellt sich immer mehr die Grippe in den Vordergrund der Geschichte. Irgendwelche Theorien, die davon ausgehen, dass es zu viele Menschen auf der Erde gibt und diese eliminiert werden sollen. Noah begibt sich auf eine Reise, auf der er nicht nur seine Identität findet, sondern sehr viel mehr über die Missstände in Welt erfährt.
Ich finde die Grundidee des Buches gut, ich meine Amnesie ist ein interessantes Thema und auch die Rohstoffe der Welt und die Verschwendung ebendieser werden sehr gut dargestellt. Die Fakten sind wirklich gut recherchiert, doch irgendwie liest es sich nicht wie ein Freizeit-Buch, sondern vielmehr, wie ein ut geschriebenes Fachbuch. Durch die ständigen Orts-, Personen- und Perspektivwechsel wirkt die Geschichte verworren. Einige Fragen bleiben auch am Ende des Buches ungeklärt und ich weiß einfach nicht, was Fitzek mir mit diesem Buch sagen wollte. Ich glaube nicht, dass es seine Absicht war mich zum Zweifeln zu bringen, ob ich ein weiteres seiner Bücher lese. Ich glaube er wollte versuchen mir die Augen zu öffnen, dass die Menschen zu verschwenderisch sind, aber dies hätte man auch irgendwie ander bewerkstelligen können und Thriller Thriller sein lassen. Ich habe mich dazu entschlossen, diesem Buch 3 Sterne zu geben. Denn ich glaube die Intension Fitzeks war nicht einen super Thriller zu schreiben, sondern seine Meinung zu den Menschen zu verdeutlichen. Auch wenn er sich im Nachwort von den Ansichten der handelnden Personen distanziert. Die einzelnen Handlungen hätten jede für sich ein super Thriller werden können, aber so war es für mich ein Versuch, der nicht unbedingt erfolgreich war.