Rezension

Nicht so gut wie erwartet

Das Glücksbüro - Andreas Izquierdo

Das Glücksbüro
von Andreas Izquierdo

Albert Glück liebt seine Arbeit. Er geht voll und ganz in seinen Anträgen auf, die alle geradlinig und einfach sind. Formulare und Papiere sind seine Welt - mit Menschen hingegen kann er wenig anfangen und so hat er sich auch im Amt eingenistet. So wohnt er dort seit über dreißig Jahren im Keller und keiner hat es gemerkt. Doch eines Tages gerät seine schöne Welt der Anträge und Formulare durcheinander, denn plötzlich bekommt er einen Antrag, der anscheinend nichts beantragt. Schnell wird für Albert klar, dass er dem auf den Grund gehen muss und lernt so die chaotische Künstlerin Anna kennen.

Der Beginn dieses Buches über das Finden von Glück hat mir noch recht gut gefallen. Hier war alles stimmig: Albert, der sich von der Gesellschaft zurückgezogen hat und Menschen lieber aus dem Weg geht. Albert, der die Magie in einem so alltäglichen Gebäude wie einem Amt sieht, auch wenn eben diese Magie auch aus alltäglichen Dingen besteht, die eben sonst nur keiner sieht. 
Doch irgendwie ist Albert für mich im Laufe der Geschichte die Authentizität verloren gegangen. Aufgrund seiner jahrelangen Abstinenz von der Gesellschaft hatte ich mit mehr Problemen bei der Rückkehr in die normale Welt und bei der Beziehung mit Anna gerechnet. Irgendwie erschien sie mir dann aber doch ziemlich überstürtzt. Gerade die Momente auf die ich mich nach Beginn des Buches eben so gefreut habe, weil Albert eben zurückgezogen lebt kamen so selten bis gar nicht auf, was ich sehr schade fand. Auch die Auflösung am Ende kann dies für mich leider nicht mehr herausreißen, da mich die Punkte ja schon beim Lesen selber gestört haben.

Ich will auch nicht sagen, dass das Buch durch und durch schlecht war, die Sprache z.B. hat mir durchaus sehr gut gefallen und auch der Anfang hat es mir angetan. Leider hat sich dann jedoch der Mittelteil für mich sehr gezogen und das Ende war dann doch etwas überraschend und nicht ganz so wie man es erwarten würde.

Alles in allem durchaus ein Buch mit Botschaft, die man auch beherzigen sollte, denn häufig ist es das kleine Glück, welches schon reicht ein großes Glück zu erschaffen, nur dass wir das selten sehen. Doch leider für mich nicht ganz so gut, wie es hätte sein können.