Rezension

Nicht so gut wie gehofft

Spinnenkuss - Jennifer Estep

Spinnenkuss
von Jennifer Estep

INHALT

"Gin Blanco ist eine Auftragsmörderin, bekannt unter dem Namen »Die Spinne«. Geduldig liegt sie auf der Lauer, nähert sich ihren ahnungslosen Opfern und schlägt im richtigen Augenblick zu. Gnadenlos. Doch als sich ihr neuester Auftrag als Falle entpuppt, stürzt Gins Welt ins Chaos. Welcher ihrer unzähligen Feinde kennt ihre wahre Identität? Um ihren Gegner zu enttarnen, muss die Spinne ihr Netz verlassen und die Seite wechseln. Doch das Letzte, was man im Kampf gegen übermächtige Elementarmagie braucht, ist Ablenkung - besonders in Form des sexy Detectivs Donovan Caine ..."
Quelle Piper

 

MEINE MEINUNG

ALLGEMEIN

Nachdem mir die Mythos Academy - Serie von Jennifer Estep bisher ganz gut gefallen hat, mich aber nicht hundertprozentig überzeugen konnte, war ich nun gespannt auf ihre neue Reihe:Elemental Assassin. 
 

FIGUREN

Protagonistin ist Gin, eine junge Auftragskillerin und noch dazu Elementarmagierin. Sie beherrscht das Element der Erde und zum Teil auch das des Eises. Meistens versucht sie, ihre Aufträge ohne Magie zu erledigen, doch manchmal erweisen sich ihre Fähigkeiten als durchaus nützlich. 
Gin ist eine schwierige Ich-Erzählerin. Ich konnte mich einfach nicht mit ihr und ihrer Art anfreunden. Sie wirkt zu übermenschlich, Magierin hin oder her. Wann immer sie verletzt ist und egal wie groß die Schmerzen sind, sie ignoriert sie einfach und macht weiter. Nichts scheint sie aufhalten zu können. Und auch wenn die Gefühle sie zu übermannen drohen, blinzelt sie einmal und die Tränen sind weg. Sie ist wie ein Roboter, unnahbar für den Leser. Hinzu kommt, dass sie ständig und besonders in unpassenden Situationen an Sex denkt. Sie hat einen Auftrag, steht kurz vor dem tödlichen Schuss und wird von einem anderen Killer bedroht? Egal, es ist viel wichtiger, wie heiß dieser Polizist aussieht und was sie gerne mit ihm anstellen würde. Ich kann da nur mit den Augen rollen. 

PLOT

Der Plot ist, tja, nicht meins. Zu zäh, zu vollgestopft an Magier-Informationen. Der Anfang ist eigentlich ganz gut, doch die anfängliche Neugierde verliert sich recht schnell und ab der Hälfte war ich mir nicht mehr sicher, ob ich es überhaupt zuende lesen würde. Mir fehlt ein wenig der rote Faden und wie schon erwähnt kommen die erotischen Passagen bzw. Fantasien an den unmöglichsten und unpassendsten Stellen. So unpassend, dass sie die vorher aufgebaute Atmosphäre komplett zerstören und ins Lächerliche ziehen. 
Es gibt die eine oder andere Stelle, die mit Humor versetzt wurde. Es ist aber leider absolut nicht mein Humor. Ich hatte deutlich mehr erwartet. 

SPRACHE

Die Sprache ist mir zu derb und zu gewollt erwachsen. In Mythos Academy war sie betont jugendlich, jetzt wird versucht über stellenweise derbe Sprache den Sprung von der Jugend- zur Erwachsenenliteratur zu schaffen. Auch die extreme Vorliebe für Synonyme taucht hier wieder auf und geht mir wieder einmal auf die Nerven. Mir reicht es, entweder den Namen zu nennen oder ein "er" bzw. "sie". "Der Mann" oder "die Frau" wären auch noch in Ordnung. Aber in einem Absatz den Namen, "der Mann", "der Killer", "der Auftragsmörder", der "Magier" und noch einige mehr zu nennen? Irgendwann war ich mir nicht mehr sicher, ob da wirklich nur zwei Figuren sind, oder nicht doch noch drei oder vier weitere. Mich verwirren und nerven diese Synonyme. Sie schaffen nur noch mehr Distanz zu den Figuren und machen das ganze unübersichtlich. 

FAZIT

Leider einfach nicht mein Fall. Weder sprachlich noch inhaltlich, obwohl mir die Idee gut gefallen hat.

3 von 5 Punkten
Cover 1 Punkt, Idee 1 Punkt, Plot 1/2 Punkt, Sprache 0 Punkte, Figuren 1/2 Punkt
~*~ Piper ~*~ 429 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-492-26940-7 ~*~ Taschenbuch ~*~ 12,99€ ~*~ Dezember 2013 ~*~