Rezension

Nicht so gut wie gewohnt...

Layers
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 2.5 Sternen

Es fällt mir schwer eine Rezension zu diesem Jugendthriller zu schreiben, da er mir einerseits zwar nicht wirklich gefallen hat, auf der anderen Seite aber durchaus auch spannende und unterhaltsame Teile aufweist.
Außerdem wurde das Buch für jugendliche Leser geschrieben und zu dieser Zielgruppe gehöre ich schon lange nicht mehr.

Gut gefallen hat mir auf jeden Fall der Anfang des Buches als der 17-jährige Ausreißer Dorian nach einem Streit mit einem Obdachlosen neben dessen blutüberströmter Leiche erwacht. Auch der Einzug in die geheimnisvolle Villa mit der fast schon sektenähnlichen Gemeinschaft Jugendlicher war interessant zu lesen und man hätte durchaus mehr daraus machen können.
Zu diesem Zeitpunkt wird der Spannungsbogen noch gut aufgebaut, denn der Leser fragt sich unwillkürlich welche wirklichen Absichten der vermeintliche Gutmensch Bornheim hat.
Leider flacht die Handlung im weiteren Verlauf ab und wird zunehmend unrealistisch. Selbst wenn man die Ungereimtheiten einfach kritiklos hinnehmen würde, macht die schier endlose Flucht Dorians kreuz und quer durch die Stadt das Lesen zur Qual.
Hier hätte man den Thriller gerne etwas kürzen oder eventuell etwas mehr Hintergrundinformationen einfließen lassen können, so dass der Leser die Möglichkeit zum Miträtseln gehabt hätte. Dies ist jedoch nicht geschehen und so zieht sich dieser Teil wie Kaugummi in die Länge.
Das Ende ist wieder spannender und klärt vieles auf, hat mir aber wegen der Realitätsferne trotzdem nicht sonderlich gefallen.

Der Schreibstil von Ursula Poznanski ist wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen, die Ausarbeitung der Personen ist bis auf Dorian jedoch eher flach geblieben. Das finde ich schade.

Fazit: Für Erwachsene bietet dieser eher durchschnittliche Jugendthriller wenig faszinierendes, für 13 bis 14-jährige mag er ansprechender sein.
Dieses Buch kommt leider nicht an die früheren Werke der Autorin heran, denn die Personen und die Thematik hätten durchaus mehr Spannung hergeben können.