Rezension

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Nicht so mein Geschmack, zu langatmig

Grischa - Goldene Flammen - Leigh Bardugo

Grischa - Goldene Flammen
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 2 Sternen

Am Anfang hatte ich große Probleme in die Geschichte reinzukommen. Keine der Figuren vermochte es, mich in ihren Bann zu ziehen. Die Geschichte wartete zwar mit actionreichen Szenen, wie dem Kampf in der Schattenflur auf, es wurden mir aber wenig Emotionen vermittelt. Ich bekam einfach keinen Zugang zu der Geschichte und ihren Figuren. Zusätzlich hinderlich war, dass die Autorin verschiedene Gruppierungen einführt, aber nicht erklärt, was diese tatsächlich sind  wie z. B. die Entherzer, die Korporalki oder die Opritschnik. Dadurch blieben auch die Figuren mir fremd, da ich mit diesen Begriffen lange Zeit nichts anfangen konnte.

Auch Alina als Ich-Erzählerin des Buches bleibt lange ziemlich farblos. Sie ist sich ihrer Macht nicht bewusst und sie wirkt abweisend gegenüber den anderen Figuren und auch auf mich als Leser. So konnte ich keine wirkliche Beziehung zu ihr aufbauen. Dies änderte sich, als sie endlich begann, ihre Macht zu akzeptieren und zu entdecken. Das ich sie dann in mein Herz geschlossen habe kann ich aber auch nicht sagen. Es war eher ein akzeptieren ihrer Person.

Als der Dunkle ins Spiel kommt wird die Geschichte für mich langsam spannender. Er und Genja, die sich um Alina in Os Alta kümmert machten die Geschichte für mich greifbar. Der Dunkle bringt mit seiner ganzen Art Spannung in die Geschichte. Die Bevölkerung fürchtet ihn, aber ich als Leserin sah ihn durch Alinas Augen und ließ mich durch seine Art einnehmen. Ich fand ihn zunächst ganz sympathisch. SPOILER Alina vertraut dem Dunkeln, merkt aber irgendwann, dass er dieses Vertrauen mißbraucht. Gleichzeitig mit Alina verlor auch ich das Vertrauen in den Dunklen und er wurde zum Feind. SPOILER ENDE

Man bekommt jetzt durch Alinas Leben in Os Alta auch langsam Einblicke in die verschiedenen Gruppierungen und das, was sie tun. So werden die bislang unbekannten Begriffe nach und nach etwas greifbarer. Allerdings habe ich es bis zum Ende nicht geschafft mir jeden Begriff der in diesem Buch auftaucht zu erklären.

Die Geschichte, wie Alina am Hof lernt zurecht zu kommen und ihre Bestimmung zu finden ist schön erzählt. Allerdings sind einige Passagen leider sehr langatmig und ich musste mich zwingen nicht anzufangen querzulesen.

Leigh Bardo hat einen eher emotionslosen Schreibstil, der es mir schwer machte mich in die Geschichte hinein zu finden. Durch die vielen unbekannten Begriffe wurde es dann nochmal um einiges schwieriger. Wenigstens in dieser Hinsicht hätte die Autorin zu Beginn des Buches durch ein paar mehr Erklärungen dafür sorgen können, dass der Leser besser mit den Figuren vertraut wird.

Ich hatte, bis das Buch mich zu interessieren begann, bereits 1/4 des Buches gelesen und muss gestehen, dass ich bis hierher nicht gekommen wäre, wäre das Buch kein Rezensionsexemplar gewesen. Auch wenn die Geschichte nach ca. 1/4 es Buches besser wurde konnte sie mich nicht wirklich fesseln. Von daher kann ich dem Buch leider nicht mehr als 2 Sterne geben. Ich kann es nicht empfehlen.