Rezension

Nicht so meins leider.

Ananda - Beta - Rachel Cohn

Ananda - Beta
von Rachel Cohn

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Es ist vielleicht besser, keine Seele zu haben. Dann kann sie einem nämlich nicht langsam abgetötet werden." (S. 361)

Inhalt: Sie hat, was sie nicht haben soll: Gefühle ...

Elysia ist eine Beta, ein geklonter Teenager, und sie lebt als Dienerin der Menschen auf der paradiesischen Insel Demesne. Ihr einziges Ziel ist es, ihren »Eltern« zu gefallen – bis sie entdeckt, dass nichts so ist, wie es zu sein scheint. Die heile Welt auf der Insel wird von Klonen gestört, die Gefühle und eine eigene Meinung haben, sogenannten defekten Klonen. Und dann entdeckt Elysia, dass auch sie Gefühle hat. Sie verliebt sich und hat Erinnerungen an ihre First, den Menschen, von dem sie geklont wurde und der längst tot sein muss. Ist sie selbst defekt? Dies würde ihren Tod bedeuten, doch Elysia ist bereit zu kämpfen, für ihre Freiheit und für ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Tahir.

Buchaufmachung: Das Cover gefällt mir leider gar nicht. Cover mit Mädchengesichtern sind generell nicht so meins und an diesem hier finde ich leider lediglich die Farben schön.

Meine Meinung: Wieder eine neue Dystopie auf dem Markt, die mich allerdings von der Idee her sehr angesprochen hat. Die Thematik des Klonens finde ich sehr spannend und wollte natürlich unbedingt wissen, wie dies in diesem Roman umgesetzt wurde.

Elysia ist ein Beta Klon, ein Teenager Klon, der durch sein schönes Aussehen auffällt und schnell von einer Familie aufgekauft wird. Am Anfang der Geschichte bekommt man eine schöne Einführung in das Leben auf Demesne, die Insel auf der alles perfekt zu sein scheint. Nach und nach bekommt man auch Einblicke hinter die Kulissen und schnell erfährt man, dass nicht alles so läuft wie es scheint. Und auch Elysia merkt dies schnell.

Die Umsetzung des heiklen Themas finde ich gut gelungen. Die Autorin erklärt alles in jeder Einzelheit und lässt kaum Fragen offen. Durch den Schreibstil lässt sich alles locker lesen und man taucht ein auf das Leben der Insel.

Leider waren die ausführlichen Erläuterungen der Lebensumstände und des Klonens auch mein größter Kritikpunkt. Mir hat die Spannung gefehlt. Es gab einige überraschende Wendungen, das ist keine Frage. Aber auf den Höhepunkt der Geschichte habe ich vergeblich gewartet, Ich hoffe, dass wird im zweiten Teil dann nachgeholt. 
Aber ich habe eine große Message vom Lesen mitgenommen und zwar, dass man vieles erreichen kann, wenn man lernt sich zu wehren und nicht einfach alles hinzunehmen. Außerdem wird die Entwicklung der Gesellschaft wohl am meisten in diesem Roman beschrieben und diese lässt sich auch auf unsere Welt übertragen. Wahrscheinlich soll diese Dystopie eher zum Nachdenken verleiten und die Menschen auf den eigenen Egoismus aufmerksam machen, als große Action bieten. Lässt es sich nicht prima auf Themen, wie zum Beispiel Tierversuche zurückleiten? Zu was sich unsere Menschheit entwickelt, wird hier perfekt kritisiert. Die Machtsucht und der Materialismus mancher Menschen ist wirklich erschreckend.

Die Charaktere sind einfach super! Elysia macht eine riesige Entwicklung mit, vom Klon ohne eigene Gefühle zu einem Mädchen voller Energie. Die restlichen Personen sind häufig nicht so, wie es zu sein scheint, da möchte ich nicht mehr zu verraten. Auf jeden Fall alle glaubhaft und mit eigenen Charakterzügen, wenn auch manche Handlungen nicht sofort nachzuvollziehen waren.
Lediglich die Liebesgeschichte war noch gar nicht ausgereift. Hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen und ich fürchte alles führt wieder zu einer Dreiecksbeziehung.

Aber Achtung, hier erwartet einen ein großer Cliffhanger. :/

Fazit: Eine Dystopie, die aufweckt und zum Nachdenken verleitet. Leider haben mir Spannung und Liebesgeschichte gefehlt, doch darüber kann ich auf Grund der positiven Dinge noch einmal drüber hinweg sehen.