Rezension

Nicht unbedingt was nur für starke Nerven...

Seelen im Eis - Yrsa Sigurdardóttir

Seelen im Eis
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 4 Sternen

In dem Buch „Seelen im Eis“ von Yrsa Sigurdardottir geht es um Odinn, der seit Kurzem mit seiner Tochter zusammen lebt und allein erziehend ist, nachdem die Mutter durch einen tragischen Unfall verstorben ist. Beide leiden auf ihre Weise noch sehr unter dem Verlust. Gerade hat Odinn auf der Arbeit einen neuen Fall bekommen, den er fortführen muss, da die bisherige Sachbearbeiterin verstorben ist. Hierbei geht es um ein Erziehungsheim aus den 70er Jahren, bei dem rausgefunden werden soll, ob die Heimleitung das Heim anständig geführt hat. Dabei kommen immer merkwürdigere Dinge und ungeahnte  Verstrickungen zum Vorschein.

Das Buch spielt in zwei Zeiten. Zum einen im Jetzt, mit dem Teil von Odinn, seiner Tochter und den Nachforschungen und zum anderen im Winter 1974 in dem Erziehungsheim in Krokúr.

Der Wechsel zwischen den jeweiligen Zeiten ist gelungen, da meist an einem spannendem Punkt das eine Kapitel aufhört und das nächste wieder beginnt. Interessant und erwähnenswert ist auch, dass das erste Kapitel „Das Ende“ heißt. Eine, wie ich finde, mal andere Art ein Buch anzugehen, bei der man sich die ganze Zeit fragt, wie es dazu kommt. Ob es wirklich das Ende ist, wird natürlich nicht verraten.

Das Buch hatte ich zu Weihnachten geschenkt bekommen und absichtlich bis zum Frühjahr mit dem Lesen gewartet, da mich der kleine Zettel „Nichts für schwache Nerven“ schon ein wenig abgeschreckt hat. Bisher habe ich alle Bücher von Yrsa in der Reihenfolge ihres Erscheinens gelesen und muss sagen, dass ich nach Geisterfjord dachte „Boah, was mag da wohl kommen mit „Seelen im Eis“!“. Nunja…  Also wie immer strickt Yrsa gruselige oder spannende Aspekte mit ein, bei denen man an Geister oder ähnlichen Spuk denkt und für jemanden wie mich war es gut, das Buch nicht abends im Bett, sondern tagsüber auf einer sonnigen Wiese zu lesen ;) Allerdings muss ich im Nachhinein sagen, dass ich Geisterfjord wesentlich beklemmender und gruseliger fand.  An manchen Stellen war die Story ein wenig abschätzbar, was für mich aber kein Problem ist, zumal ich inzwischen ihre Bücher und den Schreibstil kenne und worauf es eventuell hinauslaufen könnte.

Mein Fazit: gutes Buch der Autorin, spannend, aber nicht so gruselig wie die Propaganda hatte befürchten lassen. Dennoch fand ich die Geschichte interessant, vor allem das "Hinlesen", wie es denn zu dem anfangs beschriebenen Ende kommt. Und das richtige Ende auf den letzten Seiten ist durchaus mit einem Aha-Effekt verbunden.