Rezension

nicht uninteressant

Toast - Nigel Slater

Toast
von Nigel Slater

Bewertet mit 2.5 Sternen

In "Toast - the story of a boy's hunger" von Nigel Slater, dem britischen "schreibenden Koch", der durch Kolumnen über die britische Küche und regelmäßige Moderationen bei bbc-Kochshows einen hohen Bekanntheitsgrad hat, arbeitet Nigel seine Kindheitserinnerungen auf. Trotz großem Lob auf dem Klappentext und auf Nigels Webseite ("won six major awards, has been translated into five languages and became a major BBC film") konnte mich das Buch nicht so ganz überzeugen.

Erwartet hatte ich von der Leseprobe her einen Text darüber, wie Nigel Slater seinen Werdegang zum Koch sieht, obwohl er zu Hause wenig dafür mitbekommen hat. Bekommen habe ich einen episodenhaften Text über Nigels alles andere als schöne Kindheit, in der nahezu jede Episode mit Essenserlebnissen verbunden ist. Dabei standen mir dann zu sehr Nigels Abneigungen in Bezug auf Essen, Erbrochenes und sexuelles Verlangen im Vordergrund. Etwas interessanter wurden dann die letzten Episoden (die auch nur mit deutlichen zeitlichen Abstand zu den Ereignissen zu veröffentlichen waren), in denen er seine Erfahrungen aus der Berufsschule für Köche und praktische Erfahrungen in Hotelküchen beschreibt. Da wundert man sich dann nicht mehr, dass die englische Küche lange keinen guten Ruf hatte.

Vielleicht muss man aber auch in England aufgewachsen sein, um über die beschriebenen Gerichte eine Verbindung zum Text zu finden - ich fand es in der Summe nicht uninteressant, blieb aber auch zum Text durchweg distanziert. Ich kann für Nigel Slater nur hoffen, dass diese Memoiren ihm geholfen haben, seine Kindheitserlebnisse aufzuarbeiten.