Rezension

Nicht wie erhofft!

Drowning - Tödliches Element - Rachel Ward

Drowning - Tödliches Element
von Rachel Ward

Bewertet mit 2 Sternen

Carl hat überlebt, während sein Bruder Rob tot ist. Es war nur ein Ausflug an den See, ein ganz normaler Ausflug voller Spaß und Freude oder?
Carl erinnert sich nicht mehr an das was passiert ist, er weiß nur, dass sein Bruder tot ist.
Dann ist da Neisha, Robs Freundin, doch wieso verspürt er dieses kribbeln wenn er sie sieht?
Und warum hat Neisha eine solche Angst vor ihm? Was ist wirklich an dem Tag passiert?
Während Carl nur langsam an seine Erinnerungen zurück greifen kann, passiert etwas um ihn herum.
Rob ist immer noch da, er kommt mit dem Wasser und er will nicht nur seinen Tod, sondern auch den von Neisha..

So wirklich reizvoll wirkt das Cover nicht, wenn man es nur im Internet betrachtet. In Natura erzielt es aber einen wirkungsvollen Effekt, der einen wirklich daran haften bleiben lässt. Es wirkt düster und geheimnisvoll, als würde man direkt in die Tiefe des Meeres hinunter gezogen werden, macht einen dann schon neugierig.Cool finde ich auch den Schriftzug der im Wasser zu versinken scheint. :)

Ich war sehr gespannt auf das neueste Werk von Rachel Ward, mit ihrer Numbers-Reihe konnte sie mich immerhin mühelos begeistert.
Kann aber gleich sagen, dass mich dieses Buch schon enttäuscht zurück gelassen hat, was ich wirklich sehr schade finde.

Am Anfang machte sich das gar nicht bemerkbar, die Handlung wurde gut aufgebaut, es wurden durch Carls Gedächtnislosigkeit viele Fragen aufgeworfen und die Verzweiflung die Carl empfand, war deutlich sichtbar, für den Leser sogar nachzuempfinden.
Da ist es der Autorin wirklich gelungen eine beklemmende und sehr düstere Atmosphäre zu erzeugen, die einen in den Bann zog und auch nicht mehr losließ.
Auch das Thema Wasser wurde hier zu einem Problem, die Angst die Carl seit dem Unfall davor hat wurde dadurch versteckt, dass sein Bruder Rob erscheint, sobald er selbst nass ist.
War alles wunderbar nachzuvollziehen und das Spiel mit den Ängsten und den verlorenen Erinnerungen fand ich wirklich sehr gelungen.
Dadurch wurde eine Spannung aufgebaut, die einem voller Erwartungen dieses Buch aufsaugen lässt. 

Allerdings passiert nach der Hälfte des Buches dann erst mal gar nichts mehr. Die Spannung geht flöten und man hat das Gefühl nicht weiter im Geschehen voranzukommen. 
Spannung ist auch kaum noch da, die Erinnerungen sind zurück. Zwischen Carl und Neisha entwickelt sich selbstverständlich eine Liebesgeschichte, es sind kaum noch Fragen da. 

Einzig und allein die Frage um Rob und seiner Existenz stellt sich dem Leser noch, wobei da einem die Geduld irgendwann auch zu neige geht und man nur noch darauf wartet endlich zu erfahren, was hinter der ganzen Sache steckt.
Da möge man meinen das Ende würde es noch mal raus reißen, aber das tut es hier so gar nicht, ich war auf der ganzen Linie einfach nur enttäuscht davon.
Einfach ideenlos und unkreativ, als wüsste die Autorin selbst nicht wie sie ihre Geschichte zu einem verdienten Ende bringen sollte. Zu dem wirkt alles völlig aus der Luft gegriffen und wirklich gar nicht realistisch.
Sehr, sehr schade und verschenktes Potenzial.

Die Beziehung zwischen Carl und Neisha gestaltet sich zu weilen auch recht schwierig und ist geprägt von einem einzigen hin und her, bei dem man das ganze dann noch nicht einmal wirklich nachvollziehen kann. Von daher geht einem das irgendwann auch nur noch auf die Nerven.

Positiv zwischen den ganzen Enttäuschungen fand ich Carls Mutter, für mich die interessanteste Protagonistin, die durch ihre vielen Probleme die alle sehr authentisch wirkten, noch mal ein bisschen für berührende Momente gesorgt hat.

Ich habe wirklich mehr von diesem Buch erwartet und bin ziemlich enttäuscht von der Entwicklung die das Buch gegen Ende dann genommen hat.
Es hätte wirklich ein großartiges Buch werden können, aber die Geschichte war dann einfach zu schwach konstruiert und durchdacht.