Rezension

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Nicht wirklich überzeugend und spannend

Der Kameliengarten - Sarah Jio

Der Kameliengarten
von Sarah Jio

Der englische Landsitz Livingston Manor fasziniert Addison und ihren Mann schon bei ihrer Ankunft. Doch bald hören sie, dass das wunderschöne Haus von den Dorfbewohnern gemieden wird. Welches Geheimnis bergen die alten Mauern? Und wollten es die Erben deshalb so schnell loswerden? Addison ahnt, dass sich der Schlüssel zu ihren Fragen in dem jahrhundertalten Kameliengarten verbirgt. Immer tiefer verstrickt sie sich in die unheilvolle Geschichte der Familie Livingston und spürt, dass es an der Zeit ist, sich auch ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen.

Eine fesselnde Geschichte über Liebe und Verlust, wie die Romantic Times diesen Roman ankündigt, ist dieser leider nicht.

Der Schreibstil von Sarah Jio hat mir zwar sehr gut gefallen, aber ich fand das ständige Hin und Her zwischen der Vergangenheit von Flora Lewis, die eine Stellung als Kindermädchen auf Livingston Manor annimmt, aber auf das Drängen und Erpressung durch einen Pflanzendiebes sich auf die Suche nach einer seltenen Kamelienart macht und der Geschichte um Addison schon sehr bald ermüdend. Dieses Geheimnis um die seltene Kamelienart wird für meinen Geschmack viel zu früh verraten.

Auch Addison wird wegen ihrer persönlichen Vergangenheit von einem alten Bekannten erpresst und getraut sich nicht, dies ihrem Mann zu gestehen. Es fehlte mir der rote Faden, der beide Handlungen miteinander verknüpft. Der Schluss war viel zu vorhersehbar und vermocht mich nicht zu überzeugen. Das auch der damalige Hausherr ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt, macht diesen Roman leider nicht viel spannender und dass sich einige Szenen z. B. zwischen Addison und ihrem Mann, dem Schriftsteller wiederholen, lässt einem als Leser fast einschlafen. Vieles wird unnötig aufgebläht, auch was das Schicksal von Flora Lewis betrifft, ohne die Spannung wirklich zu erhöhen. Dass sich ein Familienmitglied der Familie Livingston und eine Bedienstete melden, ist zwar nett gemeint, ist aber auch nicht wirklich überraschend.

Nicht nur das Ende war nicht so wirklich überraschend, vieles wird schon im Vorfeld aufgeklärt, sodass keine wirkliche Spannung entsteht. Als Sommerlektüre für zwischendurch ist Der Kameliengarten aber ganz nett, auch wenn er nicht sonderlich in Erinnerung bleiben wird.