Rezension

Nichts für mich

Schlusstakt - Arno Strobel

Schlusstakt
von Arno Strobel

Bewertet mit 2 Sternen

Vicky’s Traum ist zum greifen nah: Bei einer neuen Castingshow hat sie es in die letzte Runde vor den Liveshows geschafft. Diese findet auf einer abgelegenen Südsee-Insel statt. Jetzt hat sie die Chance auf zwei Millionen Euro und einen Plattenvertrag. Aber die Castingrunde ist nicht nur hart, sondern tödlich. Vicky’s Mitbewohnerin Carolin wird tot am Strand gefunden – erschlagen. Wer unter ihnen ist zu so etwas fähig? Ein Kandidat oder die Jury?

Meinung

Schreibstil

Arno Strobel schreibt klar, in einfachen, kurzen Sätzen und sehr unkompliziert. Er passt sich also ideal an das Genre des Jugendbuches an. Die Beschreibungen des Settings war gut gelungen. Für mich war es der erste Strobel und ich denke, es wäre besser gewesen, wenn ich nicht direkt als erstes eines der Jugendbücher von ihm gelesen hätte.

Charaktere und Geschichte

Alles in allem konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen. Wir landen in einem, ich würde sagen Abklatsch gewisser Castingshows auf RTL und Co, mit einer Jury die wohl das ganze etwas durch den Kakao ziehen soll. Vicky macht bei dieser Show mit, was mir schon von Beginn an unbeschreiblich ist. Denn der Vertrag den sie und die anderen Teilnehmer vor der dritten Runde auf der einsamen Insel unterzeichnen müssen, ist der schlimmste Knebelvertrag, den es je gab und sowohl ihre Eltern als auch ein Anwalt raten ihr ab. Dennoch steigt sie in den Flieger…da denk ich mir schon, Kind bist du naiv. Die Protagonisten waren mir auch alle eher nicht so sympathisch, selbst mit Vicky konnte ich nicht warm werden, eben weil sie so naiv war obwohl sie neben Maike und Caroline noch die einzig menschliche war. Ingesamt waren die Charaktere aber sehr blass und oberflächlich und von manchen erfuhr man Hintergründe, die es nicht gebraucht hätten, manche spielten eigentlich überhaupt keine Rolle in der Geschichte und wirkten für mich irgendwie fehl am Platz. Die Jury waren bis auf eine allesamt große A…, die sich einfach nur unverschämt und menschenverachtend aufführten, was im Konzept der Show dazu beitragen soll, die Teilnehmer auf das harte Showbiz vorzubereiten. Ingesamt fand ich das etwas zu überzogen.

Die Geschichte selbst folgt zwar einem logischen Aufbau, Spannung kam aber keine auf. Die Show, die Ungeheuerlichkeiten der Jury und ein paar nebensächliche Handlungsstränge sorgten dafür, dass alles eher vor sich hindümpelte. Die kursiven Einschübe im Kapitel geben für mich leider auch bis zum Ende keinen Sinn, sie wären nicht nötig gewesen. Stattdessen wäre eine kleine Abschweifung vom Täter, etwas mehr Wirrungen, für mehr Spannung besser gewesen. Das Ende fand ich dann auch ingesamt etwas unbefriedigend, wenn ich auch gut finde, wie sich Maike und Vicky entscheiden.

Fazit

Mich konnte Arno Strobel mit Schlusstakt leider nicht überzeugen. Zu gute Halten muss ich dem aber, dass ich ja auch kein Jugendlicher mit 14+ Jahren bin. Mir war die Geschichte einfach etwas zu plump, die Charaktere zu oberflächlich und es fehlte an Spannung. Einen Pluspunkt gibt es aber für die gute Beschreibung des Settings und den klaren Schreibstil. Weshalb ich den Erwachsenen-Thrillern von Strobel auf jeden Fall eine Chance geben werde.