Rezension

Nichts für mich

Der Gerechte
von John Grisham

Bewertet mit 2.5 Sternen

Mit diesem, für mich der erste Roman des Autors, konnte John Grisham bei mir nicht punkten. Zum einen handelt es sich bei „Der Gerechte“ mehr um eine Art Geschichtensammlung. Sebastian Rudd handelt ein Mandat nach dem anderen ab, der rote Faden, der die einzelnen Kapitel verbindet, ist so dünn, dass selbst ein filigran gesponnenes Spinnennetz eher Schiffstauen gleicht. Da muss man auch gar nicht pingelig sein, vorn steht deutlich drauf „Roman“ und da schrammt „Der Gerechte“ aber nur ganz knapp dran. Der Anwalt selbst: „Ich kämpfe mit allen Mitteln für meine Mandanten und würde fast alle Gesetze brechen, um sie zu schützen, aber ich lasse sie nie zu nah an mich heran.“ Und genau so ging es mir auch als Leserin. Cool, distanziert und schon fast gelangweilt erzählt Rudd aus seinem Anwaltsleben. Da war für mich stellenweise schon die Unlust des Ich-Erzählers spürbar. Er hätte nicht gemusst. Wirklich, nicht meinetwegen. Gegen Ende sagt er dann: „Und dieses Mal kehre ich vielleicht wirklich nicht mehr zurück.“ … Psst! Ich wahrscheinlich auch nicht. ;-)