Rezension

Nichts ist wie es scheint

Gone Girl - Das perfekte Opfer - Gillian Flynn

Gone Girl - Das perfekte Opfer
von Gillian Flynn

Bewertet mit 5 Sternen

*** Klappentext ***
„Was denkst du gerade, Amy?” Diese Frage habe ich ihr oft während unserer Ehe gestellt. Ich glaube, das fragt man sich immer wieder: Was denkst du? Wie geht es dir? Wer bist du? Wie gut kennt man eigentlich den Menschen, den man liebt?
Genau diese Fragen stellt sich Nick Dunne am Morgen seines fünften Hochzeitstages, dem Morgen, an dem seine Frau Amy spurlos verschwindet. Die Polizei verdächtigt sogleich Nick. Amys Freunde berichten, dass sie Angst vor ihm hatte. Er schwört, dass das nicht wahr ist. In seinem Computer findet die Polizei merkwürdige Hinweise. Er erhält sonderbare Anrufe. Was geschah mit Nicks wunderbarer Frau Amy?

*** Meine Meinung ***
Es ist sehr schwierig eine Rezension zu schreiben oder das Buch jemandem zu beschreiben, ohne zu viel zu verraten und die Spannung für den Gegenüber zu erhalten.
Das Buch beginnt mit 2 Erzählsträngen. Nicks Erzählung beginnt mit dem Tag von Amys Verschwinden und Amys Erzählstrang beginnt gute 7 Jahre zuvor, mit dem Moment, als sie und Nick sich das erste Mal begegneten. Dadurch bekommt der Leser auch Hintergrundinformationen über das Leben der beiden und kann so die aktuellen Dinge besser einsortieren. Oder nicht?
Schon der Klappentext suggeriert, dass das gemeinsam Leben von Amy und Nick von jedem der beiden stellenweise sehr kontrovers gesehen wird und ich wusste spätestens ab der Hälfte des Buches nicht mehr, wer mir nun sympathisch ist oder mit wem ich sympathisieren will. Wer lügt? Wer sagt die Wahrheit? Amy, Nick, Nicks Schwester, Amys Eltern, Nicks Eltern?
Nichts ist wie es scheint und ich hatte die abstrusesten Ideen und Gedanken, die aber dem Buch nicht gerecht wurden.
Gillian Flynns Schreibstil ist locker-flockig und man kann das Buch leicht lesen. Es gibt weder zeilenlange Sätze, noch schwierige Fachtermini und trotzdem zieht es einen in seinen Bann. Es gibt unterschwellige Kommentare, Nebensätze, deren Bedeutung man erst später erkennt und unterschiedliche Deutungsmöglichkeiten von Situationen, Gesprächen und Handlungen. Ich wollte wissen, wie es endet, was wirklich passiert war, wer nun gelogen hatte, wer die Wahrheit gesagt hatte, aber gibt es überhaupt die absolute Wahrheit? Ist nicht alles subjektiv eingefärbt und Objektivität ist so gut wie nie möglich? Ja, ich weiß, in dieser Rezi sind mehr Fragen als Antworten, aber man muss das Buch einfach lesen, um das Gesamtbild des Thrillers zu erfassen und die Zusammenhänge zu verstehen.
Ich muss zugeben, dass mir das Ende nicht gefallen hat, aber es passt definitiv zur Story und so vergebe ich volle Punktzahl.