Rezension

Nichts ist wie es scheint

Wie aus dem Nichts - Sabine Kornbichler

Wie aus dem Nichts
von Sabine Kornbichler

Bewertet mit 5 Sternen

Dana Rosin, 33, hat bei ihrem Freund Alex Wagatha, 32, übernachtet. Als es am Morgen klingelt, versteckt sie sich auf der Empore im Wohnzimmer, da Alex seine Noch→Freundin Biggi erwartet, von der er sich jetzt trennen will. Nach einem Stimmengemurmel und einem zweiten Klingeln ist es bald mucksmäuschenstill und ein Mann mit einer Fuchsmaske betritt das Wohnzimmer. Nach dessen Verschwinden wird sich Dana klar: sie hat gerade einem doppelten Mord beigewohnt. Alex und eine Nachbarin liegen erschossen im Flur. Galt dieser Anschlag Alex, der als Enthüllungsjournalist gerade an einer brisanten Story gearbeitet hat oder vielleicht ihr, die eine Alibi-Agentur führt? Dana macht sich auf, die vielen Fragen, die sich ihr stellen, selbst zu recherchieren und findet heraus, dass Alex absolut nicht der war, für den sie ihn gehalten bzw. für den er sich ausgegeben hat.

 

Der flüssige und leichte Erzählstil von Sabine Kornbichler lässt mich ab der ersten Seite in einen spannenden Kriminalfall eintauchen. Die Spannung macht sich ziemlich bald breit, steigt kontinuierlich an und hält bis zu dem Zeitpunkt, als mir der Täter serviert wird. Die komplexe Geschichte ist solide aufgebaut und sehr gut nachvollziehbar. Durch die immer wieder falsch gelegten Fährten war ich mir zwar sicher, dass der von der Polizei inhaftierte Verdächtige nicht der Täter ist. Kam aber nicht auf den tatsächlichen Hergang bzw. das Motiv des Mörders. Das weiß die Autorin bis zum Schluss sehr gut zu verschleiern.

Dana Rosin war mir von Anfang an sympathisch. Sie hat in ihrem Leben schon einiges erlebt und ist nicht daran zerbrochen. Ihr Onkel und ein guter Freund richten sie immer wieder auf und sind auch jetzt für sie da.

Aber auch die anderen Protagonisten sind so farbig und individuell gezeichnet, dass ich sie mir gut vorstellen kann. Zum ersten Mal wurde ich hier mit dem Krankheitsbild eines Pseudologen konfrontiert. Mir war bisher nicht gewusst, dass dies auch als Krankheit gilt, wenn das Lügen so exzessiv wie hier von Alex betrieben wird.

Ich habe einen Krimi gelesen, der mich ab den ersten Seiten in seinen Bann gezogen und sehr gut unterhalten hat. Solche Krimis wünsche ich mir mehr.