Rezension

Nichts ist wie es scheint und doch ist es Realität

Boy in the Park - Wem kannst du trauen? - A. J. Grayson

Boy in the Park - Wem kannst du trauen?
von A. J. Grayson

Bewertet mit 3.5 Sternen

In einem wunderschön beschriebenen Park in San Francisco beginnt die Story von und um Dylan. Er arbeitet in einem Laden für Nahrungsergänzungsmittel und verbringt seine Pausen in diesem Park an einem kleinen Teich. Er scheint ein leidenschaftlicher Gedichteschreiber zu sein. Dann taucht eines Tages ein kleiner Junge mit einer Latzhose und einem weißen T-Shirt auf. Erst Empfindet ihn Dylan als störend, doch bald gehört dieser kleine Junge zu seinem täglichen Ritual dazu. Dylan hat nie ein Wort mit dem Jungen gesprochen und doch begibt er sich auf die Suche nach dem Jungen, als dieser scheinbar entführt wird.

Weiter möchte ich hier auf den Inhalt nicht eingehen um nicht zu viel zu verraten.

 

Meine Meinung zu:

Schreibstil

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und fast poetisch. Man denkt anfangs, dass dieses Buch ein Thriller ist und der Schreibstil fast zu weich dafür ist. Doch im Laufe der Handlung merkt man, dass es nicht als Thriller gedacht ist und der Schreibstil passt dann zu den Geschehnissen. Alles ist sehr detailreich beschrieben, was anfangs etwas unnötig erscheinen mag aber doch nötig ist um dem Ende mehr Tiefe zu geben. Und zu einem Dichter passt es auch, seine Umgebung bis ins kleinste Detail wahrzunehmen.

Das Buch hat mehrere Erzählstränge, die am Ende sehr gut miteinander verwoben wurden. Es wird einmal aus Sicht von Dylan erzählt, wie er die Geschehnisse wahrnimmt. Dann verfolgt man die Geschichte von dem kleinen Jungen mit der Latzhose aus der Erzählerperspektive und zum Schluss wird man Ohrzeuge von Gesprächen mit und über einen Gefängnisinsassen namens Joseph.

Protagonisten

Der kleine Junge ist für mich sehr gut dargestellt und ich würde ihn am liebsten an die Hand nehmen und beschützen. Was ich jedoch nicht von Dylan behaupten kann. Er ist für mich nicht greifbar und flutscht mir irgendwie immer wieder durch die Hände. Auch als das Ende bekannt ist, wird es nicht besser. Jedoch die Ärztin aus dem Gefängnis ist für mich eine tolle engagierte Person. Sie hat zwar nur kurze, dafür aber intensive Auftritte in der Story.

Inhalt

Wie schon gesagt, hatte ich einen packenden Psychothriller erwartet. Auch schon aufgrund des Covers und des Klappentextes.

Zitat: „Wem können sie trauen? Trauen sie diesem Buch alles zu. Trauen die dieser Kampagne. Trauen sie 30 Millionen Kontakten.“

Der Sinn hinter dem letzten dieser Sätze hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen und ich fand ihn sehr irreführend.

Jedoch, wenn man dieses Buch nicht als Thriller liest, sondern als Roman mit einem sehr kurzen blutigen Zwischenteil, ist das Zusammenspiel von Schreibstil und eher langsamen Tempo der Story sehr passend.

Fazit

Nichts ist wie es scheint und doch ist es Realität!

Von mir gibt es trotzdem nur 3 bis 4 Sterne, da mir Dylan zu schwach dargestellt war und der Leser so in die Irre geführt wird mit dem Klappentext. Auch wenn Roman draufsteht lässt der Klappentext anderes erwarten. Ansonsten ist das Buch lesenswert....