Rezension

Nichts wünsche ich mir mehr

Nichts wünsche ich mir mehr - Lena Hach

Nichts wünsche ich mir mehr
von Lena Hach

Bewertet mit 5 Sternen

Die sechzehnjährige Katha bemerkt kleine Stellen an ihrem Kopf, an denen ihr die Haare ausgefallen sind. Als sie dann die Diagnose “Alopezie” bekommt, bricht eine Welt für sie zusammen. Ein Leben komplett ohne Haare kann sie sich nicht vorstellen. Es fällt ihr immer schwerer, aus dem Haus zu gehen. Ihre Gedanken kreisen nur noch um die Frage “Was ist, wenn jemand was merkt?”

Die Autorin hat ein wundervolles und einfühlsames Buch geschrieben. In der Ich-Form aus Kathas Sicht erlebt der Leser hautnah mit, wie sich die Krankheit bei Katha bemerkbar macht und in welches psychische Loch sie dadurch fällt. Anfangs ist sie sehr ängstlich, hat kein Selbstvertrauen und will niemanden an sich heranlassen, nicht einmal ihre beiden besten Freundinnen. Im Laufe des Buches spürt und erlebt man dann, wie Katha sich langsam verändert. Sie wird stärker und selbstbewusster durch die Enttäuschungen und negativen wie auch positiven Erfahrungen. Diese Entwicklung zu erleben, ist wirklich toll und wird sehr verständlich dargestellt.

Die Personen sind durchgängig menschlich und gut vorstellbar beschrieben. Katha und ihre Gedanken und Gefühle und ihre Auseinandersetzung mit ihrer Krankheit sind sehr realistisch beschrieben. Das wurde sehr gut umgesetzt und ich konnte mich prima in sie hinein versetzen.

Auch Kathas Freundinnen sowie ihr Bruder samt Freundin sind mir ans Herz gewachsen. Sie bringen mit ihren Sprüchen und Aktionen unheimlich viel Humor in die Geschichte, so dass ich mehrmals lachen musste. Auch Kathas Eltern werden toll beschrieben, sind immer für sie da und unterstützen sie, wo und wie sie nur können.

Und Jasper, in den Katha sich verliebt hat, wird ebenfalls sympathisch beschrieben. Er hat eine wunderbar locker-leichte Art, so dass Katha sich sofort zu ihm hingezogen fühlt. Doch auch er darf nichts von ihrer Krankheit erfahren, denn sie hat Angst, dass er sich nicht mehr für sie interessiert. Die Entwicklung zwischen den beiden fand ich sehr schön und ich habe sie sehr gerne begleitet.

Das Buch fand ich sehr lesenswert und es hat mir die Krankheit “Alopezie” nahe gebracht und mich zum Nachdenken angeregt. Ich kann eine absolute Leseempfehlung aussprechen und vergebe fünf Sterne.