Rezension

Nie und nimmer ein Thriller!

Die stille Kammer - Jenny Blackhurst

Die stille Kammer
von Jenny Blackhurst

Susan Webster hat vor einigen Jahren ihren 3 Monate alten Sohn Dylan getötet . Während all der Jahre in der Psychiatrie hat sich ihr Ehemann von ihr getrennt, Freunde und Bekannte von ihr abgewendet. Nur ihre Freundin Cassie, die sie in Haft kennen gelernt hat, ist ihr nach der Entlassung geblieben.

 Unter falschem Namen versucht Susan mit dem Verlust des kleinen Dylan zurecht zu kommen.  Bis  ihr ein Foto zugeschickt wird ...ein Foto des 4 jährigen Dylan. Ist er gar nicht tot oder versucht jemand sie in den Wahnsinn zu treiben? Zusammen mit dem Journalisten Nick macht sie sich auf die Spuren ihrer Vergangenheit.

Der Klappentext dieses Psychothrillers hat mich sehr angesprochen. Als spannend habe ich mir die Story von Susan vorgestellt. 
Was ich nun fühle , am Ende dieses Buches ist Ernüchterung. Statt eines Psychothrillers habe ich eine Familien, Beziehungs und Liebesgeschichte bekommen. Gefühle spielen eine grosse Rolle, die Gefühle von Susan.
Durch den etwas langatmigen Schreibstil hat es die Autorin geschafft null Spannung aufkommen zu lassen. Dadurch , dass zu 75 % des Buches die Verarbeitung von Susan und der Verlust  ihres kleinen Sohnes thematisiert wurde und nicht die Tat an sich, hatte ich eher das Gefühl in einem Schicksalsroman gelandet zu sein.
Die Story wird in zwei Erzählsträngen geführt. In einem werden die Sorgen und Nöte von Susan ausdauernd erläutert. 
Im zweiten Strang wird über eine Clique junger Leute berichtet. Diesen Strang konnte ich lange Zeit nicht mit der Hauptgeschichte verbinden. ...erst ganz gegen Schluss verstricken sich die beiden Stränge, was meiner Meinung nach sehr weit hergeholt ist.