Rezension

Niedliche in sich abgeschlossene Geschichten mit Wermutstropfen

Die Schokohexe 01. Almond kiss - Rino Mizuho

Die Schokohexe 01. Almond kiss
von Rino Mizuho

Bewertet mit 3 Sternen

Zeichenstil

Wie es sich für einen Shoujo-Manga gehört, besticht 'Die Schokohexe' durch niedliche Figuren, große Augen und bezaubernden Accessoires. Die Hintergründe sind im Verhältnis zu anderen Shoujo-Manga oft eher etwa schlichter, bestechen aber durch die gekonnte Nutzung von Rasterfolien.

Protagonistin Chocola hebt sich von den anderen Figuren ab, da sie grundsätzlich dunkler gestaltet und vor allen Dingen ihre Kleidung etwas von einer Gothic Lolita hat. Zusammen mit ihrem Laden hat sie einen viktorianischen Hauch - wenn auch die Light-Version davon.

Und jetzt noch zur Hauptsache: die Leckereien. Diese sind wirklich sehr ansprechend gestaltet und lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen, zumindest mir ;)

Meine Meinung

Zuerst mal muss ich sagen, dass ich hier zwiegespalten bin: Der Manga ist so angelegt, dass die Geschichten in sich abgeschlossen sind. Das finde ich an sich ja sehr gut, weil so dieser Kaufzwang nicht besteht, der ja bei vielen Mangareihen automatisch aufkommt. Aber andererseits fehlt mir dadurch der etwas persönlichere Touch und der Hintergrund zur Protagonistin Chocola. Sie bleibt durch diese abgeschlossene Gestaltung sehr mysteriös, da man kaum etwas über sie erfährt. Was weiß ich nun über Chocola? Sie besitzt einen niedlichen Kater namens Kakao. Sie hat ein Laden voller Leckereien. Und sie hat durchaus einen ausgeprägt Sinn für Gerechtigkeit. Sie kann ihre Schokolade verzaubern. Und das wars auch schon. Ich finde es immer schade, wenn die eigentlich Protagonisten praktisch nichts über sich preisgeben.

Dennoch ist diese Einteilung mit in sich abgeschlossenen Geschichten doch sehr ansprechend. Cliffhanger-Gefahr besteht hier somit definitiv nicht! Jede kleine Story ist mit einer kleinen moralischen Keule ausgestattet, so dass jeder bekommt, was er verdient. Gerechtigkeit durch Schokolade und Pralinen. Ich finde die Beschreibung, dass jeder sein Liebstes verliert, nicht ganz korrekt: Jeder Kunde von Chocolat muss einen Preis zahlen, doch ist dieser nicht immer der Schlechteste oder schädlich.

Es ist eindeutig eine sehr moralische Geschichte, die deutlich die Grenzen zwischen Schwarz und Weiß aufzeigt und keine Grauzonen zulässt. Für mich persönlich wäre auch Grau zwischendurch ganz interessant gewesen...

 

Bei der Verarbeitung der Carlsen-Manga bin ich leider immer sehr kritisch, da diese oft nicht so gelungen ist. Auch hier reicht das Cover nicht einmal über die normalen Seiten rüber und nach einem Mal Lesen ist schon eine deutliche Lesekerbe zu sehen. Man muss es einfach sagen: Die Qualität ist nicht so gut wie die anderer Mangaanbieter.

Fazit

Dieser Manga besticht mit seinen bezaubernden Shoujo-Zeichnung, doch für mich persönlich fehlt der größere Zusammenhang und die Geschichte von Chocola - vielleicht ergibt sich dies jedoch noch in den weiterführenden Bänden.