Rezension

Night Vale - eine etwas andere, vertraute Stadt

Willkommen in Night Vale - Joseph Fink, Jeffrey Cranor

Willkommen in Night Vale
von Joseph Fink Jeffrey Cranor

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Cover ist in einem ansprechenden Lila Ton gehalten. Es zeigt die Silhouette einer Stadt, bei der es sich sicherlich um das Örtchen Neigt Vale handeln wird. Der Titel erinnert mich mit seinem Schreibstil sehr ans Las Vegas. Da ich hin und wieder gerne ein paar außergewöhnliche Fanatsiegeschichten lese, machte mich dieses Buch schnell neugierig. Daher hätte ich auch in einem Buchhandel schnell danach gegriffen.

Nun aber erstmal zum Inhalt der Geschichte: die Buchbeschreibung:
»Das Schicksal ist schlimmer als der Tod. Das waren die Gesundheitsnachrichten.«
Night Vale, ein Städtchen in der Wüste. Irgendwo in der Weite des amerikanischen Südwestens. Geister, Engel, Aliens oder ein Haus, das nachdenkt, gehören hier zum Alltag. Night Vale ist völlig anders als alle anderen Städte, die Sie kennen – und doch seltsam vertraut.

Jackie Fierro betreibt schon lange das örtliche Pfandhaus in Night Vale. Eines Tages verpfändet ein Fremder einen Zettel, auf dem in Bleistift die zwei Worte »King City« geschrieben stehen. Jackie hat sofort ein merkwürdiges Gefühl. Kaum ist er in Richtung Wüste verschwunden, erinnert sich niemand an ihn – aber Jackie kann das Papier nicht mehr aus der Hand legen. Zusammen mit der alleinerziehenden Mutter eines jugendlichen Gestaltwandlers geht Jackie daran, das Rätsel von »King City« zu lösen. Ihr Weg führt die beiden in die Bibliothek von Night Vale, die allerdings noch kaum jemand wieder lebend verlassen hat ...

Nun zu meiner Meinung:
Erwähnte ich, dass ich außergewöhnliche Geschichten mag? Ja, da oben in der zweiten Zeile! Noch beim betrachten des Covers hätte ich nicht gedacht, welch außergewöhnliche Geschichte sich hier im Buch verbergen würde. So eine herrlich chaotische Geschichte hatte ich wirklich noch nie gelesen und es fällt mir daher sehr schwer, sie hier in Worte zu fassen!

Der Schreibstil des Autorenduos ist angenehm flüssig und lässt sich gut verfolgen. Ab und an wird der Leser direkt angesprochen und hat das Gefühl, hier einer interaktiven TV Soap beizuwohnen. Kurze Kapitel halten den Leser bei der Stange und lassen ihn nicht eher wieder aus Night Vale abreisen, bis die letzte Seite gelesen ist.
Aber auch die detaillierten und sehr fantasievollen Beschreibungen sorgen dafür, dass man sich in dieser unbekannten Stadt schnell heimisch fühlt. Hier ist wirklich nichts Alltäglich! In Night Ville können Häuser denken; Aliens und Engel wandeln durch die Stadt oder Geister wohnen direkt nebenan.

Die Geschichte hat einen wundervollen, chaotischen Verlauf und ist nie so, wie man es erwartet. So waren für mich viele Vorkommnisse unvorhersehbar und Überraschend. Aber auch der Humor kommt hier nicht zu kurz. An mehreren Stellen musste ich sehr herzhaft lachen.

Das Ende des Buches war daher ebenfalls nicht wirklich kalkulierbar, aber dennoch sehr passend. Zwar werden nicht alle Fragen beantworte, welche sich mit dem Lesen der Geschichte ergeben, aber irgendwie hätte ich damit auch nicht mehr gerechnet. Und auf manche Fragen wird es einfach gar keine Antwort geben.

Mein Fazit:
Wie schon geschrieben, habe ich solch eine herrlich chaotische Geschichte noch nie zuvor gelesen. Sie lässt sich schlecht einordnen oder vergleichen. Ich ziehe meinen Hut vor der Fantasie beider Autoren und bedanke mich, dass wir daran teilhaben durften.

Einfach nur ein tolles Buch um vielleicht mal dem grauen Alltag zu entfliehen und die Seele baumeln zu lassen! Eine schöne, fantasievolle Geschichte für zwischendurch ohne jegliche Altersbegrenzung!