Rezension

✎ Nilz Bokelberg - Endlich gute Musik

Endlich gute Musik - Nilz Bokelberg

Endlich gute Musik
von Nilz Bokelberg

Ich bin wohl nicht ganz die Zielgruppe des vorliegenden Buches, obwohl ich dachte, dass es vielleicht zu den Zeitlosen gehört..

Nilz Bokelberg ist Jahrgang 76 - damit zwar nur 9 Jahre älter als ich, aber bei der Musik macht das (scheinbar) eine Menge aus.

Einiges, was er angesprochen und vorgestellt hat, kenne auch ich. Manche habe ich sogar schon gehört. Anderes ist mir nicht wirklich ein Begriff. Aber ich bin auch nicht so weit gefächert, was das Musikhören angeht. Er, der bei VIVA gearbeitet hat, hat da schon gänzlich andere Erfahrungen und Voraussetzungen.

Trotzdem finde ich einige Aspekte ziemlich interessant. Und besonders habe ich mich auf das Ende des jeweiligen Kapitels gefreut, denn dort hinterlässt der Autor "Musik zum Text". Ich habe oft schon während des Lesens kurz in die Lieder reingehört, aber wenn man zu dieser Stelle kam, dann hatte man nochmals alles beisammen.

Leider habe ich nicht (mehr) alle vorgestellten Songs anhören können, doch die meisten findet man ganz leicht im Internet und so wird die Lektüre zu mehr, als man anfangs eventuell erwartet hat.

Aus (fast) jeder Zeile springt einem die Leidenschaft und Begeisterung vom Verfasser entgegen. Man merkt, dass er sich auskennt, dass er weiß, wovon er erzählt.

Leider vergisst er darüber hinaus manchmal, dass nicht jeder so tief in der Materie drin steckt wie er. Es werden Worte benutzt, die ein Laie nicht wissen kann. Da hätte ich mir ab und zu auch mal eine Erklärung zu gewünscht.

Alles in allem fand ich die Reise ziemlich interessant. Man muss halt immer im Hinterkopf haben, dass Herr Bokelberg seine persönliche Begleitung hier auflistet und diese nicht jedem zusagt.
Ich habe mir zumindest vorgenommen, mich durch die ein oder andere Playlist, die im Buch angeboten wird, noch (einmal) durchzuhören, denn:

"Musik bedeutet viel mehr als meine Klischees im Kopf. Musik ist die größte Freiheit von allen." (S. 12)

©2017

weitere Zitate:

"Aber war das Lied jetzt [...]? Und was war, [...]? Wie kann man [...]? Wenn mir all diese Fragen beantwortet werden, hat das Lied dann immer noch diesen Zauber?" (S. 158)