Rezension

**Nina George: Die Schönheit der Nacht**

Die Schönheit der Nacht - Nina George

Die Schönheit der Nacht
von Nina George

Die Geschichte 
Claire und Julie treffen sich zufällig in einem Hotel, wo sie mit ihren Lügen beginnen. Julie ist die Freundin ihres Sohnes, Claire lernt Julie dann bei sich zuhause noch mal kennen. Sie fahren dann auch alle zusammen in Urlaub. Dort merkt Julie das Gilles auch nicht treu ist… 

Mein Ringen mit dem Buch… 

Ich hasse es so langweilige Bücher auslesen zu müssen und sie auch noch zu rezensieren, aber es hilft ja nichts. 

Erst mal zum Positiven. Das Cover ist seltsam, aber irgendwie schön und obwohl es schön ist passt es zum Buch. Vorne ist es glatt mit erhobenen Buchstaben für Titel und Autorin und hinten und seitlich eher rau. So zwiegespalten, wie das Buch selbst. Innen am Anfang und am Ende gibt es blaue Seiten mit je einem „Spruch“ oder eine Autorenaussage. Außerdem gefällt mir das blaue Bändchen als Lesezeichen im Buch. Sehr liebevoll gestaltet. 

Der Flair der Bretagne und das Meer wurden wunderschön beschrieben. Leckeres Essen, tolle Farben, einfach nur schön. Man spürt die Wärme auf der Haut. 

Was mir nicht gefiel ist die ganze Geschichte, der Schreibstil, die Charaktere… Einfach nur langweilig und man weiß, auf was es hinausläuft. Sozusagen ein Happy End. Claire wurde mir immer unsympathischer, es wurde immer schlimmer, je mehr ich lesen musste. Die Männer blieben mir total fremd, und weder mit Claire noch Julie konnte ich Sympathie empfinden. Es ist keineswegs eine „leichte Sommerlektüre für den Strand“ und auch abends vor dem Einschlafen sollte man dieses Buch nicht lesen, denn man verfällt in Nachdenken und kann dann nicht mehr schlafen oder nimmt das Buch in seine Träume mit. 

Der Schreibstil war sehr ausschweifend, langatmig, poetisch, düster und von Depressionen geplagt. 

Die Geschichte war einfach nur langweilig, fast ohne jegliche Handlung. Es geschah fast nichts. Selbst das Aufpeppen der Geschichte mit Sexszenen, -handlungen und derlei waren so grausam-gruselig, dass es schon fast nicht mehr wahr war. 

Es geht hier ja wohl um die Weiblichkeit, die Selbstfindung, das Zufrieden werden/sein, Sexualität und wie die Charaktere damit umgehen. Und trotzdem habe ich den Eindruck, dass das Buch an mir vorbeiglitt und dass ich nichts verstanden habe. Dabei geht es um 2 „unglückliche“ Frauen, die eine noch jung und die andere, hat beruflich und eigentlich privat alles erreicht. Trotzdem geht es bei beiden darum, sich selber und zueinander zu finden. Eigentlich dachte ich, das Buch ist für Menschen im mittleren Alter geschrieben, was auch immer das heißen soll. Aber dann bin ich wohl zu jung oder zu alt dafür. 

Auch die Danksagung fand ich hammerhart. Fast 7 Seiten und man erfährt von 18 Versuchen das Buch zu beginnen. Fast bekommt man Mitleid mit der Autorin. Hätte sie es lieber sein lassen und was Lustiges aus der Bretagne beschrieben. Blumig-poetisch kann die Autorin ja schreiben. Das blöde ist, die Autorin kann schreiben und hat das auch schon bei anderen Büchern bewiesen. So viele Leute gaben dem Buch Vorschusslorbeeren und ich war eigentlich davon überzeugt, das ist mein Buch, mein Roman. Aber irgendwie steh ich fassungslos vor der geschlossenen, durchsichtigen Tür und kann hineinsehen, aber weder hineingehen noch Verstehen, was im Inneren abläuft. 

Fazit 

Ich weiß nicht, für wen das Buch geschrieben wurde. Für mich eindeutig nicht. Wer melancholisch-düstere Selbstfindungsgeschichten über Frauen lesen möchte, für den mag das Buch ok sein. Auf jeden Fall ist es nicht locker leicht, man denkt noch lange über das Buch nach und man vergisst die Autorin, den Titel und den Inhalt noch lange nicht. Trotz aller Kritik, ich werde weiterhin Bücher dieser Autorin lesen. Ich hoffe jedoch sehr, dass das nächste Buch so ist, dass ich 5 Sterne vergeben kann. :-)