Rezension

NOAH

Noah
von Sebastian Fitzek

Dies ist mein dritter Fitzek "Thriller" und die ersten beiden haben mir auch wirklich gut gefallen.

Dieser Roman ist anders, meiner Meinung nach nicht so typisch Fitzek, wie die, die ich bereits gelesen habe (soweit ich das mit den beiden Büchern beurteilen kann).

Der Leser wird am Anfang genauso ins kalte Wasser geworfen wie der Protagonist Noah, welcher sich an nichts erinnern kann, der einzige Anhalt ist eine Grippe, welche sich Manila Grippe nennt. Zu dem Protagonisten Noah kommen noch weitere Hauptfiguren, wie Alicia, welche im Slum lebt, Oskar, ein Obdachloser und Celine eine Schwangere Journalistin. Während sich die Wege von Celine, Noah und Oskar mit der Zeit kreuzen, hat Alicia vordergründig nichts mit dem Hauptstrang der Geschichte zu tun.

Durch seine Erzählweise und Kapitelabschnitte, welche immer genau dann einen Charakterwechsel zur Folge haben, wenn es gerade am spannendsten wird und sich Fragen auftun. Und durch dazukommende Charaktere wird auch die Geschichte mit der Zeit klarer, da so immer mehr Informationen und Hinweise über die gesamte Lage dazukommen, aber dadurch wird die Geschichte auch verwirrender, da man irgendwann den Überblick verliert, wer nun "Gut" und wer "Böse" handelt, und manche Charaktere sich auch nochmal im Laufe selbst wandeln. Mit den Charakteren kommen auch immer mehr Verschwörungstherorien und mehr verwirrende Handlungstränge hinzu, die ich teilweise ziemlich überzogen und einfach zuviel fand und auch mit der Zeit besonders am Ende nicht immer mitgekommen bin, was dem Lesefluss aber keinen Abbruch getan hat. Durch den einfach gehaltetenen, spannenden Schreibstil, weswegen ich Fitzek Thriller gerne lese, war das Buch schnell zu lesen und die meiste Zeit (am Ende waren mir manche Dinge zu ausführlich ausformuliert und erklärt) sehr unterhaltsam und kurzweilig.

Ich fand, dass dieser Fitzek "Thriller" nicht wirklich ein Thriller war, sondern eher ein Kathastrophenroman mit Thrillerelementen und kein typischer Psychothriller, wie ich sie von Fitzek gewohnt bin und ehrlichweise auch mehr mag. Man hätte hier die ein oder andere Verschwörungstherorie meiner Meinung nach ruhig weglassen können, weil manche Teile so doch überzogen rüberkamen und so der Gesellschaftskritische Aspekt, den dieses Buch sicher hat, für mich sehr in den Hintergrund gerückt ist, da vieles für mich einfach abstruß klang und ich mir so auch nicht wirklich Gedanken über die Thematik gemacht habe. Insgesamt war dieser Roman für mich kurzweilige Unterhaltung, welchen ich nicht bereut habe zu lesen, aber auch nichts verpasst hätte, wenn ich es nicht gemacht hätte